Schon im Peloponnesischen Krieg 431 und 404 vor Christus sollen die Spartaner die Reizwirkung des Schwefeldioxids als "taktisches Kampfmittel" genutzt haben. Aufgrund der Ereignisse in Syrien haben chemische Kampfstoffe wieder traurige Aktualität erhalten. Lesen Sie im ersten Teil der Serie über die Auswirkungen von C-Waffen.
Vor zwanzig Jahren wurde die Chemiewaffenkonvention unterzeichnet und ein Kontrollregime etabliert. Die Organisation für das Verbot von chemischen Waffen (OPCW) in Den Haag wacht über die Einhaltung des C-Waffen-Verzichts. Deutschland ist seit 1997 Mitglied des Rates und besitzt keine chemischen Waffen. Seit 1972 wurde eine Konvention auch für Biologische Waffen etabliert. Gemäß der Datenbank des „Center for Nonproliferation Studies“ gab es im Zeitraum zwischen 1975 und 2000 weltweit 207 C-terroristische Ereignisse, worunter Drohungen, der versuchte Erwerb, der Erwerb und der Einsatz von chemischen Stoffen fallen. Hierbei wurden 150 Menschen getötet und 2.492 verletzt. Zwischen 2004 und 2010 verkauften und lieferten britische Firmen Natriumfluorid, einen wichtigen Grundstoff bei der Herstellung des tödlichen Nervengases Sarin, an syrische Unternehmen, wie britische Medien enthüllten. Nach dem Chemiewaffenangriff in einem Außenbezirk der syrischen Hauptstadt Damaskus werden diese Geschäfte heute als "verstörend" bezeichnet. Die chemischen Kampfstoffe lassen sich nach ihrer toxischen Auswirkung auf das Organsystem einteilen: Der Anschlag in Syrien wird vermutlich nicht der letzte mit C-Waffen gewesen sein. Man darf hoffen, dass Sie das Wissen dieses Artikels niemals benötigen werden. Dennoch ist Fachwissen die beste Vorbereitung auf strukturiertes, medizinisches Handeln. In der nächsten Ausgabe lesen Sie den Folgeartikel über B-Waffen.