Die Ausgabe der neuen Gesundheitskarte erfolgt bundesweit ab 1. Oktober 2011 an alle gesetzlich Versicherten in Deutschland. Alle Arztpraxen müssen aus diesem Grund ab diesem Zeitpunkt damit rechnen, dass ihre Patienten mit der neuen Gesundheitskarte zu ihnen in die Praxis kommen.
Die Lesegeräte, die sich derzeit noch im Umlauf befinden, können diese neuen Gesundheitskarten nicht lesen. Eine Abrechnung der neuen Karten ist mit diesen Geräten nicht möglich. Aus diesem Grund ist die Anschaffung eines neuen Gesundheitskarten-Lesegerätes für alle, die mit den gesetzlichen Kassen abrechnen, zwingend notwendig.
Damit die Ärzteschaft mit den Kosten für neue Lesegeräte nicht belastet wird, wurde zwischen der KBV und dem Spitzenverband der Krankenkassen ein sogenannter „Basisrollout“ vertraglich vereinbart. Hierin ist festgelegt, dass Kassenärzten im Zeitraum vom 1.4.- 30.9.2011 förderfähige Lesegeräte für die neue Gesundheitskarte erstattet werden.
Vom Gerätetyp abhängige Erstattung
Die Höhe der Erstattung ist vom Gerätetyp abhängig, für stationäre Lesegeräte wird für die Beschaffung eine Pauschale in Höhe von 355,- Euro und für die Geräteinstallation eine Pauschale in Höhe von 215,- Euro ausgezahlt. Ärzte, die Hausbesuche abrechnen oder am Notdienst teilnehmen erhalten zusätzlich ein mobiles Kartenlesegerät mit 280,- Euro gefördert. Diese Pauschalen sind unabhängig vom tatsächlichen Kaufpreis. Bei Selbstinstallation des stationären Geräts kann die Installationspauschale für sich beansprucht werden.
Geräte, die nach dem 30.09.2011 angeschafft werden, sind nicht förderfähig. Momentan übersteigt die Förderung aufgrund des derzeitigen Marktpreises bei geschicktem Einkauf den Kaufpreis der Geräte. Aus diesem Grund, weil eine extreme Nachfrage erwartet wird und da die Bauteile für die Lesegeräte aus Fernost importiert werden, ist es - vor allem aufgrund der aktuellen Situation in Japan - ratsam, sich schnellstmöglich um den Ersatz der eigenen Geräte zu kümmern. Wie eng die Liefersituation aufgrund der hohen Nachfrage ist, erkennt man bereits daran, dass einige Hersteller etwas mit der Lieferung im Verzug sind.