Philipp Rösler ist mit der Kopfpauschale gescheitert. In einer Umfrage von DocCheck stimmten die meisten befragten Ärzte der Aussage, dass die Kopfpauschale eine wichtige Maßnahme zur Sicherung der Finanzierung der Gesundheitsversorgung ist, nicht zu. Wie ist Ihre Meinung?
Ein Kommentar aus der DocCheck Community:
„Nach einem Überschuss der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von 1 Milliarde Euro in 2009 jetzt Kassandrarufe mit geschätzten Defiziten von 9 Milliarden in 2010. Hektische Streichorgien bei der Koalition, Panik bei den Krankenkassen, Verunsicherung seitens der Patienten. Und dann die nach der Einführung des Kopfstands in der Geburtshilfe zweitdümmste Idee in der Gesundheitspolitik: Die Kopfpauschale! Die GKV ist aber keine Versicherung, sondern eine Umlagekasse. Alle Mitglieder dieser Risiko-Lebensgemeinschaft zahlen ein: Jeder prozentual nach seinen Einkünften und Möglichkeiten gemeinsam mit einem dynamisierten Arbeitgeberanteil.1
Und dann kommt ein sozial inkompetenter, angelernter FDP-Mann und kündigt eine kollektive Einheitspauschale an. Eine Flatrate, mit der jede(r) Gesundheits- und Krankheitsleistungen, ambulante, stationäre, konservative, operative und palliative Medizin beliebig oft abgreifen kann, ohne dass ärztliche Vernunft und Augenmaß gefragt wären? Die Flatrate bei Alkohol, die „all-you-can-eat“ Mentalität, das besinnungslose Abgreifen von Ressourcen, sonst überall vernünftigerweise geächtet und gefürchtet, in unserem Gesundheitswesen soll die organisierte Maßlosigkeit per Flatrate-Gesundheitsprämie eingeführt werden?“ Weiter lesen
1 vgl.: „Kopflos in die Kopfpauschale“ in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (TUP) 61, H. 3, Juni 2010, S. 207-210, Juventa Verlag, Weinheim
Autor: Dr. med. Thomas G. Schätzler, Facharzt für Allgemeinmedizin Dortmund
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