Viele Studierende suchen neben ihrem Studium immer wieder mal eine kleine Nebentätigkeit, um etwas Geld zu verdienen. Ein Nebenjob als studentische Hilfskraft bietet Medizinstudenten die Chance, Erfahrungen verschiedenster Art zu sammeln.
Als Student kennt man natürlich die Aufgabe von Tutoren: den jüngeren Semestern etwas beibringen. Oft aber übersieht man dabei, dass die Tutoren ja auch viele Vorteile aus der scheinbar simplen Wiederholung des schon gerlenten Stoffs ziehen. Im Folgenden wollen wir Euch zeigen, dass aus jeder Phase des Jobs als studentische Hilfskraft Vorteile und Erfahrungen für Studium und Beruf gezogen werden können.
Mitlernen
Eine Stelle als studentische Hilfskraft sucht man in der Regel ersteinmal an der eignen Universität. Viele Fachbereiche suchen zu jedem Sommer- und Wintersemester geeignete und motivierte Studentinnen und Studenten, die Freude daran haben, ein Semester lang diverse Praktika zu leiten und Kommilitonen aus niedrigeren Semestern den jeweiligen Fachbereich etwas näher zu bringen.
Nachdem man einen Nebenjob als studentische Hilfskraft ergattert hat, muss man sich selbst natürlich erstmal in die Materie hineindenken, um den teilnehmenden Studenten den ganzen Stoff verständlich näher bringen zu können. Diese Wiederholung und Anwendung des schon gelernten Stoffs bringt für den Tutor selbst viele Vorteile, zum Beispiel wenn man vor dem Examen steht und das Fach zum Gegenstandskatalog gehört. Man kann noch einmal gezielt auf bestimmte Themen eingehen, diese aufarbeiten, lernen und das ganze Stoffgebiet auf das Praktikum anwenden. Normalerweise fehlt für so eine gründliche Wiederholung sonst leider meist die Zeit vor dem Examen.
Stressbewältigung
Der Tag, an dem man das erste Mal selbst ein Praktikum leitet und das Ganze mal von der anderen Seite aus betrachtet, kommt dann ziemlich bald. Das erste Mal ist immer sehr stressig, denn man hat keine Ahnung, was auf einen zukommt und wie das Ganze ablaufen wird. Aber man lernt von Praktikum zu Praktikum, mit solchen Situationen und mit der Verantwortung umzugehen. Das Praktikum wird zu einer ähnlichen Situation wie vor dem Physikum, dem Hammerexamen und den vielen Prüfungen davor und dazwischen: man muss zeigen, dass man etwas von seinem Fach versteht. So man kann selbst Techniken entwickeln, wie man am besten mit Stresssituationen umgeht und ist für den Ernstfall gewappnet.
Umgang mit Menschen
Das Praktikum beginnt: man erklärt, wie alles funktioniert, was gemacht werden muss und man beantwortet natürlich die nicht enden wollenden Fragen der Studentinnen und Studenten. Man versucht sie zu motivieren, gewissenhaft am Praktikum teilzunehmen und bis zum Ende durchzuhalten.
Den Tutor selbst jedoch bereitet das Praktikum auf die eigenen Prüfungen vor: man lernt zu einem, vor vielen Leuten sicher zu sprechen und sein gelerntes Wissen optimal rüber zu bringen. Zum anderen lernt man einen gewissen Umgang mit Menschen, ihnen etwas verständlich zu erklären, sie direkt anzusprechen und ihnen die bestehenden Wissenslücken aufzuzeigen, sie aber immer wieder zu motivieren, weiterzumachen und durchzuhalten. Den korrekten Umgang mit anderen Menschen zu lernen kommt dem angehenden Arzt im Krankenpflegepraktikum, in Famulaturen und natürlich in der späteren ärztlichen Tätigkeit zu Gute.
Eindruck machen
Natürlich gibt es noch viele andere Vorteile an einem Job als Studentische Hilfskraft. Man geht zum Beispiel mit dem guten Gefühl nach Hause, jemanden etwas beigebracht zu haben. Außerdem hinterlässt es einen sehr guten Eindruck bei dem jeweiligen Fachbereich, wenn man seine Sache gut gemacht hat. Man wird dann als studentische Hilfskraft immer wieder gerne eingestellt, weil die Dozenten wissen, auf wen sie sich verlassen können. Auch wenn man in dem entsprechenden Fachbereich seine Doktorarbeit ablegen möchte, ist es nur von Vorteil, dem Dozenten dort schon als gewissenhafter und zuverlässiger Mensch bekannt zu sein.
Und schließlich verdient man ja auch noch Geld als Tutor - ein Nebenjob als studentische Hilfskraft lohnt sich also allemal.