Die Aufgaben nehmen zu, die Zahl der verfügbaren Fachärzte nimmt ab - die Pathologie sieht sich einem wachsenden Ärztemangel gegenüber. Dabei bietet das Fach immer neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Chancen.
Der Ärztemangel macht vor keiner Fachrichtung halt, auch nicht vor den Pathologen. Auf eine bald bestehende Unterversorgung durch fehlende Ärzte der Pathologie wies jetzt Prof. Dr. Werner Schlake, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Pathologen, hin.
Dabei ist Pathologie ein Fach mit Zukunft, denn gerade durch die demographische Entwicklung in Deutschland steigt die Anzahl von Krebserkrankungen weiter. Doch der steigenden Zahl benötigter Pathologen steht zudem eine immer größer werdende Zahl bereits offener Stellen gegenüber. Im Jahr 2004 gab es noch 1.303 berufstätige Pathologen in Deutschland, im Jahr 2008 sind es nur noch 1.272. In der klinischen Versorgung ist der Rückgang der Stellen noch dramatischer: die Zahl sank von 646 Pathologen auf 561. Dies ist ein Rückgang von 13%. Auch im näheren Ausland werden zunehmend Pathologen gesucht. Besonders die Schweiz, Dänemark und Schweden verzeichnen offene Stellen.
Die Hoffnung ruht nun darauf, junge Mediziner für das Fach zu begeistern, denn Pathologie ist mehr als nur Zellen unter einem Mikroskop zu betrachten. Gerade mit der Weiterentwicklung der onkologischen Therapie ist eine neue, spannende und wichtige Aufgabe für den Arzt im pathologischen Institut hinzugekommen. Der Pathologe hat nun auch die Aufgabe, die Wirksamkeit einer möglichen Tumortherapie durch den Nachweis bestimmter Strukturen an der Tumorzelle vorherzusagen. Bekannt ist dies vor allem in der Brustkrebsdiagnostik, wo Tumorzellen auf das Vorhandensein von Her-2-neu-Rezeptoren untersucht werden müssen, um die optimalste Therapie einleiten zu können. Aber auch andere Tumore können und müssen mittlerweile auf spezielle Zielstrukturen untersucht werden.
Um Facharzt für Pathologie zu werden ist eine sechsjährige Weiterbildung erforderlich. Davon müssen 5 Jahre in einem Institut für Pathologie abgeleistet werden. Zusätzlich kann ein Jahr Weiterbildung in der Anatomie, der Rechtsmedizin oder der Neuropathologie angerechnet werden.