Es gibt auf der Welt viele unterschiedliche Auffassungen der Medizin. Zwischen Jahrtausende alten Praktiken in Asien und der modernen westlichen Forschung liegen Welten. Hier haben wir für Euch die größten Vertreter der Weltmedizinen zusammengefasst.
Westliche Schulmedizin
Die kennt hierzulande jeder. In Europa und den USA lernen Medizinstudenten die so genannte evidence based medicine. Diese Heilpraktiken basieren auf einer empirisch nachgewiesenen Wirksamkeit. Das bedeutet, dass vor jede Behandlungsmethode die Forschung gestellt ist. Hier steht das kranke Organ im Vordergrund und der Mensch wird selten im Ganzen betrachtet. Das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele spielt keine große Rolle.
Naturheilkunde
Die Naturheilkunde beschäftigt sich mit dem Heilpotenzial der Natur. Bei dieser ganzheitlichen Heilkunde wird der Körper mittels verschiedener Methoden zur Selbstheilung angeregt. Zu den Verfahren zählen Wasseranwendungen, Ernährungsberatung und Phytotherapie.
Homöopathie
Samuel Hahnemann, deutscher Arzt des 19. Jh., war der Begründer der Homöopathie: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur, Hahnemann). Das heilende Arzneimittel wird demnach so hergestellt, dass es die Symptome, an denen der Kranke leidet, bei einem Gesunden auslösen würde. Hierbei wird der betroffene Stoff potenziert, d.h. er wird stark verdünnt, manchmal so sehr, bis das Mittel nicht mehr nachweisbar ist. Eine Wirkung der Homöopathie ist wissenschaftlich nicht belegt und wird daher häufig von Schulmedizinern nicht ernst genommen.
TCM
Bei der 2000 Jahre alten traditionellen chinesischen Medizin spielen die Meridiane, energetische Bahnen des Körpers, eine große Rolle. Verschiedene Akupunkturpunkte werden mittels unterschiedlicher Verfahren stimuliert und so die Lebensenergie wieder zum Fließen gebracht:
Zu der TCM zählen außerdem Massagetechniken wie Shiatsu, sowie Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan. Ein wichtiger Teil der TCM ist die Arzneitherapie, die hauptsächlich aus pflanzlichen Wirkstoffen besteht.Ayurveda
Ayurveda heißt übersetzt „Das Wissen vom Leben“ und ist eine etwa 5000 Jahre alte ganzheitliche indische Heilkunst, die auf dem Prinzip der drei Doshas (bioenergetischen Zustände) Vata, Pitta und Kapha basiert. Diese verschiedenen Lebensenergien werden als Grundlage für die Behandlung des Individuums genutzt, mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen ihnen herzustellen und so den Kranken zu heilen. Zu den Therapiemethoden gehören die Ernährungslehre, verschiedene Ölmassagen und das Panchakarma, eine fünfteilige Reinigungskur, bei der eine innere und äußere Ölung des Körpers mit dem Ziel der Entschlackung stattfindet (morgendliche Einnahme reiner Butter, Ölmassagen).
Schamanismus
Der Schamanismus ist ein religiös-magischer Glaube der Naturvölker weltweit, der von den wechselseitigen Beziehungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien ausgeht. Diesem Glauben nach hat alles eine Seele, und die Kraft der Natur kann zum Wohle des Menschen genutzt werden. Der Schamane begibt sich durch verschiedene Rituale wie Trommeln, Tanzen und seltener auch mittels psychedelischer Drogen in einen Trancezustand, in welchem er fähig ist, zwischen verschiedenen Welten zu vermitteln. Im Jenseits kann er Gottheiten und Geister um Hilfe und Wissen bitten. Daher hat er eine Funktion als Heiler und Wahrsager. Die heilende Funktion der Schamanen besteht in der Erneuerung gesunder Lebenskraft und Auslöschung schädigender Kräfte.