Frauen, die sich in jüngeren Jahren ungesund ernähren, haben ein höheres prämenopausales Brustkrebsrisiko, so die Ergebnisse der Nurses Health Study II. Dabei steigt das Risiko sogar erneut, wenn die Fehlernährung im jungen Erwachsenenalter über die Jugendzeit hinaus anhält.
Die Forscher gingen in ihrer aktuellen Arbeit der Frage nach, ob eine überwiegend ungesunde Ernährungsweise im Jugendalter einen Risikofaktor für späteren Brustkrebs bei Frauen darstellt. Plausibel wird dieser Zusammenhang dadurch, dass eine überwiegend schlechte Ernährung mit erhöhten Entzündungsparametern einhergeht, wie z. B. C-reaktives Protein (CRP), IL-6, TNFα-Rezeptor-2 und andere, welche die Krebsentstehung fördern können. Insgesamt standen Daten von 45.204 Frauen und deren Ernährungsgewohnheiten zur Verfügung. Nach einem Follow-up von 22 Jahren traten bei 1.477 von ihnen schließlich Mammakarzinome auf.
Eine überwiegend ungesunde Ernährung in jungen Jahren war bei den betreffenden Teilnehmerinnen tatsächlich durch erhöhte Entzündungsparameter charakterisiert. Gleichzeitig bestand bei diesen Frauen eine erhöhte Inzidenz für ein prämenopausales Mammakarzinom. Auf das Risiko, postmenopausal an Brustkrebs zu erkranken, schien die Ernährungsweise indes keinen Einfluss zu haben. Je nach der Menge an Entzündungsmarkern stieg das Risiko für prämenopausalen Brustkrebs weiter an. So hatten Frauen mit schlechten Essgewohnheiten in der Jugend und hohen Entzündungsparametern im Vergleich zu jenen mit niedrigen Werten ein um 35 % höheres Krebsrisiko (HR = 1,35; 95%-KI: 1,06-1,73; p = 0,002). Bei Frauen, die sich im jungen Erwachsenenalter weiterhin ungesund ernährten, lag das spätere Brustkrebsrisiko sogar um 41 % höher (HR = 1,41; 95%-KI: 1,11-1,78; p = 0,006). Das relative Risiko, postmenopausal an Brustkrebs zu erkranken, war jedoch in der vorliegenden Studie vom Ernährungsverhalten der Frauen in der Jugend (RR = 0,84; 95%-KI: 0,60-1,17) bzw. im jungen Erwachsenenalter (RR = 0,76 (95%-KI: 0,54-1,06) unbeeinflusst.
Eine überwiegend ungesunde Ernährung – geprägt durch wenig Gemüse, reichlich Softdrinks, raffiniertes Mehl, rotes Fleisch und Fleischprodukte – wird nicht selten von erhöhten Entzündungsmarkern im Blut begleitet. Diese ernährungsbedingten Entzündungen können wiederum einen möglichen Anlass geben, dass ein prämenopausales Mammakarzinom entsteht. Quelle: Harris HR, Willett WC, Vaidya RL et al. An Adolescent and Early Adulthood Dietary Pattern Associated with Inflammation and the Incidence of Breast Cancer. Cancer Res. 2017; 77(5): 1179-1187.