Der Kölner Modellstudiengang Medizin unterrichtet seit Ende 2003 nach einem neuen Studienkonzept. Die vielen Neuerungen stellen wir in unserer kleinen Übersicht dar. Studierst du in einem Modellstudiengang? Erstelle einen Bericht! Artikelschreiber werden mit Buchpräsenten wertvoller Fachliteratur für das Medizinstudium belohnt!
Der Kölner Modellstudiengang Medizin räumt mit den alten Gepflogenheiten auf. Statt alle Fächer wie gewohnt als getrennte Kurse nebeneinander zu unterrichten, sollen sie im neuen Studienkonzept integrativ gelehrt werden. Das Medizinstudium gliedert sich im Modellstudiengang in verschiedene Einheiten:
Fachblöcke: Es gibt nicht mehr drei parallele Kurse in einem Semester. Stattdessen reiht sich Fachblock an Fachblock, also erst 6 Wochen Histologie, dann 6 Wochen Biochemie etc. Dabei vermeidet man Doppelbelastungen für den lernenden Kopf und den Klausurenstau am Semesterende.
Kompetenzfelder: Ein Kompetenzfeld ist eine von verschiedenen Instituten zusammen durchgeführte Veranstaltungsreihe zu einem fächerübergreifenden medizinischen Thema. Beispielsweise werden die Grundlagen zum Thema Anämie nicht zerstückelt über mehrere Semester, sondern intensiviert in einer Veranstaltungsreihe gelehrt.
Longitudinales Fertigkeitstraining: Ärztliche Fertigkeiten und ärztliche Gesprächsführung können auch schon vor dem ersten Patientenkontakt trainiert werden. Trainingsmöglichkeiten gibt es beispielsweise im Skills Lab, in dem Kölner Studenten regelmäßig üben sollen, was später leicht von der Hand gehen soll.
Projekte: Projekte sind in den Semesterferien anzufertigende wissenschaftliche Arbeiten, ähnlich einer juristischen Facharbeit. Dazu muss der Student 8 Wochen in einem der Institute verbringen und dort ein ausgewiesenes Thema erarbeiten. Die Arbeit wird danach benotet.
Wahlpflichtbereiche: In den Wahlpflichtbereichen sind die Studenten dazu angehalten, die Veranstaltungen zu einem Thema aus zuvor belegten Fachblöcken zu besuchen. Die Veranstaltungen finden in den ersten zwei Wochen nach Semesterende statt und sind verpflichtend.
StudiPat: Im StudiPat kann man einen Patienten aus seiner allgemeinmedizinischen Lehrpraxis durch seine medizinische Patientenlaufbahn begleiten. Das stärkt den Blick für das Wesentliche und bringt bereits ganz früh im Studium eine gehörige Portion Patientenorientierung.
Prüfungen Im Modellstudiengang gibt es kein Physikum. Stattdessen werden eigens von der Fakultät gestellte Äquivalenzprüfungen absolviert. Das Hammerexamen müssen allerdings auch Kölner Medizinstudenten bestehen. Die "normalen" Klausuren schreibt man in Köln im Anschluss an die Fachblöcke. Dabei fließen vermehrt auch alternative Prüfungsformen ein, also Short Essay, Projekte und OSCE statt stures Multiple-Choice-only.
Probleme Der Kölner Modellstudiengang ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn im Einzelnen organisatorische Mängel auftreten mögen und nicht alles bis zur Perfektion eingeschliffen ist, kann man in Köln sicher sehr gut Medizin studieren. Ein Wermutstropfen für alle jobbenden Studenten ist die Zeitlastigkeit. Sowohl im Semester, als auch in den Ferien ist viel zu tun und entsprechend wenig Zeit zum Arbeiten. Ein Studienortwechsel ist möglich, jedoch hier und da ein wenig komplizierter und mühsamer. Du möchtest gerne aktiv werden und anderen Medizinstudenten von deinen Erfahrungen im Medizinstudium berichten? Mitmachen ist nicht nur gefragt, sondern wird auch noch belohnt! Artikelschreiber erhalten für Ihre veröffentlichte Arbeit Buchpräsente wertvoller Fachliteratur für das Medizinstudium. Schreibe einen Beitrag zum Thema Modellstudiengang oder ein Uniportrait, natürlich freuen wir uns auch über Famulatur/PJ Erfahrungsberichte. Erweitere Deinen Bücherschrank um ein Exemplar eines medizinischen Fachbuches! Interesse? Schicke deinen Beitrag an redaktion@medizinstudent.de. Wir melden uns dann bei dir!