BVMD steht für Bundesverband der Medizinstudierenden Deutschlands und geht aus der Vereinigung zweier alter Bekannter hervor, dem Deutschen Famulantenaustausch und der Fachtagung Medizin.
Die Medizinstudenten Deutschlands gelten im Allgemeinen nicht als politisch aktive und organisierte Gemeinschaft. Der Ruf des im stillen Kämmerlein eifrig lernenden Mediziners haftet den Studenten vielleicht auch nicht ganz zu Unrecht an. Doch gibt es auch unter den Medizinern engagierte Organisationstalente, die sich um eine Vernetzung und Kommunikation der Medizinstudenten bemühen. Dieses Bemühen zahlte sich in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrmals aus. Bestes Beispiel sind die durch Studenten in Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium herbeigeführten Änderungen für das neue Hammerexamen. Die ständige Drangsalierung durch Bürokratie und Politik lässt die Medizinstudenten näher zusammenrücken.
Wie es bisher war
An den einzelnen Fakultäten werden die Studenten durch die Fachschaften vertreten. Die Fachschaften werden von den Studenten gewählt und stellen stimmberechtigte Mitglieder für Gremien der Fakultät. Bis vor ein paar Jahren sind die Fachschaften vor allem unter sich geblieben. Nur Fußballturniere, Parties und spontane Kundgebungen haben die lose miteinander verbundenen Fachschaften ab und an zusammen gebracht.
Vor allem mit den Diskussionen um das Hammerexamen und dem rauh wehenden gesundheitspolitischen Wind der letzten Jahre haben die Fachschaften einen Weg zur stärkeren Kooperation eingeschlagen. Die Fachtagung Medizin (FTM) war geboren. Regelmäßige Treffen wurden durchgeführt, aktuelle Ereignisse diskutiert und gemeinsame Beschlüsse gefasst. Eine Vielzahl von Arbeitsgruppen stecken seither regelmäßig die Köpfe zusammen und koordinieren erfolgreiche Projekte.
Neben der Fachtagung Medizin ist eine solch deutschlandweite Präsenz und Akzeptanz vor allem für den Deutschen Famulantenaustausch (DFA) vorhanden. Der Deutsche Famulantenaustausch ist ein Segen für alle Medizinstudenten, die eine Famulatur im Ausland absolvieren möchte. Erfahrungsberichte, Unterkünfte, Krankenhausadressen und Kooperationspartner sind die große Stärke des DFA.
FTM + DFA = BVMD
Nun endlich wächst zusammen, was zusammengehört. Die Vertretung aller Fachschaften und die international engagierte Austauschorganisation vereinigen sich. Der Bundesverband der Medizinstudierenden Deutschlands ist das gemeinsame Sprachrohr für Deutschlands Medizinstudenten. Ein Kompetenzengerangel ist kaum zu befürchten, eher ein gelungenes Duett. Der DFA bringt die jahrelange Erfahrung mit Austauschprogrammen, die FTM die Rückendeckung aller teilnehmenden Fachschaften und das politische Engagement ein.
Wird in Zukunft über eine Approbationsordnung diskutiert oder die Examensregelung überarbeitet, kann die BVMD einen gemeinsamen Beschluss der Fachschaften mit sicherem Stand vertreten. Ideen aus der Studentenschaft einer Fakultät können schnell an alle anderen vermittelt, Projekte der Studierenden deutschlandweit angegangen werden.
International firmiert der BVMD als GeMSA (German Medical Students Association) und ist in der IFMSA (International Federation of Medical Student Associations) vertreten. Ein rundum durchdachtes Projekt also.
Die BVMD ist ein wahrscheinlich längst überfälliger Schritt der Selbstorganisation. Freuen wir uns also auf eine Zukunft mit einer guten Vertretung und versuchen, die BVMD so gut wie möglich zu unterstützen.