Eine gesunde, ausgewogene Ernährung hat einen wichtigen und positiven Einfluss auf unsere Gesundheit (WHO 2003). Umgekehrt kann man schlussfolgern, dass eine „ungesunde“, nicht den allgemeinen Verzehrsempfehlungen entsprechende Ernährung auf lange Sicht der Gesundheit schaden kann. Ernährungsbedingte oder -mitbedingte chronische Krankheiten sind ein wesentlicher Kostenfaktor im Gesundheitssystem (Heseker & Beer 2004), deren Prävention wäre jedoch kostengünstiger als ihre Therapie (Koletzko 2005).
Eine zurzeit häufig diskutierte ernährungsmitbedingte Krankheit ist das Übergewicht bzw. die Adipositas (Fettsucht). In Deutschland sind laut Bundesgesundheitssurvey 1998 (BGS) 67 % der Männer und 50 % der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig, 20 % der Bevölkerung ist adipös (Mensink et al. 2002). Laut Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) sind 15 % der 3- bis 17-Jährigen übergewichtig und 6,3 % adipös. Da zu erkennen ist, dass es mit zunehmendem Alter zu einer Erhöhung der Übergewicht- und Adipositas-Prävalenz kommt und sich die Prävalenz dieser Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen verglichen mit den Jahren 1985 bis 1999 um 50 % bei Übergewicht bzw. 100 % bei Adipositas erhöht hat (Kurth & Schaffrath Rosario 2007), ist es notwendig, die Ursachen zu identifizieren, um geeignete Präventionsstrategien zu erarbeiten. Um dieses Problem anzugehen, können regelmäßige, repräsentative Verzehrserhebungen hilfreich sein. Diese sind insofern bedeutsam, da sich das Ernährungsverhalten über die Zeit verändert. Dies ist zum Teil auf eine Veränderung des Lebensmittelmarktes zurückzuführen (Mensink et al. 2007b; WHO 2003).