Vereinfachter Ablauf der sekundären Blutgerinnung (Hämostase)Die Hämostase ist eine lebenswichtige Funktion. Durch sie ist der Körper in der Lage, Schäden in Gefäßen abzudichten und somit einen Blutverlust zu reduzieren bzw. zu verhindern. Nach Verletzung kleinerer Gefäße wie Kapillaren kommt eine Blutung in der Regel bereits nach kurzer Zeit zum Stillstand. Die Hämostase kommt durch das Ineinandergreifen von drei Schritten zustande:
Die sekundäre Hämostase ist die eigentliche Blutgerinnung. Sie nimmt etwa 6-10 Minuten in Anspruch und führt zur Ausbildung eines festen Fasernetzes aus Fibrin, in das Thrombozyten und Erythrozyten einbebettet sind. Es stellt sich makroskopisch als Thrombus dar. Man unterscheidet nach Morawitz drei Phasen:
Man kann zwei Systeme differenzieren: die intrinsische und die extrinsische Gerinnungskaskade. Bei beiden Systemen kommen die so genannten Gerinnungsfaktoren zum Tragen, die in einem treppenartigen Ablauf jeweils die Aktivierung des nächsten Faktors induzieren (vgl. Abb).
Der Endschritt der extrinsischen wie der intrinsischen plasmatischen Gerinnungskaskade ist die Fibrinpolymerisation. Beide Systeme münden über die Bildung von Faktor X letztendlich in die Thrombinbildung (Faktor II), was wiederum die Entstehung von Fibrinogen und dessen Polymerisation anregt. Aus didaktischen Gründen wird die plasmatische Gerinnung weiterhin in eine extrinsische und eine intrinsische Gerinnungskaskade unterteilt. Es zeigen sich aber zunehmend mehr Wechselwirkungen der beiden Systeme.Gerinnungsfaktoren
(Bildautor: Joe D)