Dies ist eine Nahaufnahme einer Mycobacterium tuberculosis-Kultur, welche die Kolonienmorphologie aufzeigt. Besonders zu beachten ist die farblose, rauhe Oberfläche, welche eines typisches morphologisches Charakteristikum im Wachstum von Mycobacterium tuberculosis-Kolonien darstellt. Die makroskopische Examination des Wachstumsmusters der Kolonien ist immer noch einer von vielen Wegen, wie diese Mikroorganismen identifiziert werden können.
Mycobacterium tuberculosis ist ein Bakterium aus der Familie der Mycobacteriaceae. Es ist der Erreger der Tuberkulose und wurde erstmalig im Jahr 1882 von Robert Koch beschrieben.
Mycobacterium tuberculosis gehört zu dem Mykobakterien-Komplex, wie auch die Bakterien Mycobacterium bovis und Mycobacterium africanum. Eng mit dem Tuberkulosebakterium verwandt sind die Bakterien Mycobacterium leprae (Erreger der Lepra) und Mycobacterium ulcerans (Erreger des Buruli-Ulkus).
Gemeinsame Eigenschaft der Mykobakterien ist der besondere, wachsartige Aufbau der Zellwand, welche als charakteristisches Strukturelement Mykolsäuren enthält. Die Zellwand der Mykobakterien bedingt ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen.
Der Erregernachweis erfolgt durch das Anlegen einer Bakterienkultur (Spezialnährboden Löwenstein-Jensen-Medium). Da Mykobakterien ein eher träges Wachstumsverhalten zeigen, sind Ergebnisse der Kultur erst nach 4-8 Wochen zu erwarten. Diese Zeit kann bei Verwendung von speziellen Flüssigmedien verkürzt werden.
Alternativ kann der Nachweis erregerspezifischer Gene durch PCR innerhalb weniger Stunden erfolgen. Ebenfalls schnelle, jedoch unspezifische Ergebnisse liefert die mikroskopische Untersuchung unter Ziehl-Neelsen-Färbung.
Ein neues indirektes Nachweisverfahren für eine Infektion mit Mycobacterium tuberculosis ist der ?-Interferon-Test.
Bildquelle: CDC/Dr. George Kubica