Papillarmuskeln sind konische Vorstülpungen der Herzmuskulatur in die Herzventrikel, die über Sehnenfäden (Chordae tendineae) mit den Segelklappen verbunden sind. Im rechten Ventrikel kommen drei, im linken zwei Papillarmuskeln vor.
Die Kontraktion der Papillarmuskeln findet zu Beginn einer Kammersystole statt. Sie verspannen so gemeinsam mit den Sehnenfäden die Segelklapppen und verhindern deren Umschlagen in die Herzvorhöfe während der Systole.
Bei einem Myokardinfarkt kann es - vor allem im linken Ventrikel - durch Untergang von Herzmuskelgewebe zu einem Papillarmuskelabriss kommen. Er kann zu einer akuten Mitralklappeninsuffizienz bzw. zu einem Mitralklappenprolaps führen. Sind die Papillarmuskeln im rechten Ventrikel betroffen, kommt es analog zur Trikuspidalinsuffizienz.
Bildquelle: E. Faccio, P. Saccheri