Röntgenaufnahme: Fraktur des Fersenbeins (Kalkaneus) mit auf 14° verringertem Böhler-Winkel (vgl. Normalbefund). Dieser liegt beim Gesunden zwischen 20-40° und wird gebildet aus zwei Linien: • Die eine Linie zieht vom höchsten Punkt des Processus anterior des Calcaneus zum höchsten Punkt der posterioren Facette. • Tangential dazu und ausgehend vom superioren Anteil des Tuber calcanei verläuft die zweite Linie.Kalkaneusfrakturen entstehen bei großer Krafteinwirkung, vor allem bei Stürzen aus großer Höhe sowie bei Verkehrsunfällen. In fünfzehn Prozent der Fälle kommt es zu bilateralen Frakturen, in dreißig Prozent der Fälle werden Begleitverletzungen im Bereich der Wirbelsäule. Die Fußstellung zum Zeitpunkt des Unfalls, die Richtung der Kraft sowie der Kalksalzgehalt entscheiden über den Verlauf der Frakturlinie. Eine Abrissfraktur entsteht durch starken Zug der Achillessehne, sie wird auch als Entenschnabelbruch bezeichnet. Ein Supinationstrauma führt zu Frakturen des Processus anterior oder auch zur Impressionsfraktur im Bereich der kuboidalen Gelenkfläche. Eine axiale Krafteinwirkung (z.B. beim Sturz aus großer Höhe), bei der der Processus fibularis des Talus als Meißel wirkt, führt zu einer intraartikulären Fraktur. Dabei entstehen ein superomediales und ein posterolaterales Frakturfragment. Sekundärfrakturen sind durch weitere Krafteinwirkung möglich. Bei der Fraktur vom tongue-typ verläuft die Frakturlinie horizontal durch den Tuber calcanei, während die Fraktur vom joint-depression-typ, eine Impressionsfraktur, durch einen kranialen Verlauf der Frakturlinie hinter der posterioren Facette imponiert.
Kalkaneusfraktur I Der Fall Calcaneal fracture mit freundlicher Genehmigung von Dr. Frank Gaillard, Radiopaedia.org