Die R,S-Nomenklatur ist die heutzutage bevorzugte Abbildungsweise für die räumliche Anordnung von Molekülen. Nach ihren "Erfindern" auch Cahn-Ingold-Prelog-Konvention, kurz CIP-Konvention, genannt, ist sie im Gegensatz zur früher gebräuchlichen Fisher-Projektion auch für komplexere chirale Moleküle anwendbar.
Den Substituenten des Chiralitätszentrums wird je nach Ordnungszahl der Atome eine Priorität von 1-4 zugeteilt (Doppelbindungen zählen doppelt). Dann wird für die Abbildung das Molekül so angeordnet, dass vom zentralen C-Atom aus der Substituent mit der Priorität 4 direkt im Blickfeld ist. Die restlichen Substituenten werden dann (kreisförmig) von Priorität 1 bis Priorität 3 absteigend betrachtet. Dies gescheiht dann entweder im Uhrzeigersinn (R) oder dagegen (S).