Das Schultergelenk, Articulatio humeri, ist bei den Haussäugetieren als Kugelgelenk, Articulatio sphaeroidea angelegt. Es weist deshalb Vielachsigkeit auf, ist aber aufgrund besonderer muskulärer Verhältnisse als Wechselgelenk ausgebildet, dass letztendlich nur eine Achse vorhanden ist.
Im Schultergelenk artikulieren die Cavitas glenoidalis des Schulterblattes, Scapula, mit dem Kopf des Oberarmknochens, Caput humeri. Da der Gelenkskopf deutlich größer ausgebildet ist als die Gelenkspfanne, benötigt es hier eine Gelenkspfannenvergrößerung in Form einer Gelenkslippe, Labrum glenoidale.
Das Schultergelenk ist spärlich mit Bändern ausgestattet. Das liegt einerseits daran, dass eine große Beweglichkeit vorausgesetzt wird, andererseits umliegende Muskeln die Funktion als mediales und laterales Seitenband übernehmen. So liegen folgende Bänder vor:
Zusätzliche Muskelsicherung durch:
Die Normalstellung des Schultergelenks liegt zwischen 110 und 125°, sodass Extensions-Flexionsbewegungen in horizontal-transversaler Achse und Adduktion-Abduktion in horizontal-sagittaler Achse durchführbar sind.
Legende zur Abbildung:
1 = Lig. glenohumerale mediale
2 = Lig. transversum humeri
3 = Lig. coracohumerale
4 = Lig. glenohumerale laterale
Quelle: Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band II (Arthrologie). Vienna Academic Press, 2016