Das Iliosakralgelenk, auch als Kreuzbein-Darmbein-Gelenk bzw. Art. sacroiliaca bezeichnet, stellt die gelenkige Verbindung zwischen Rumpf und Beckengürtel dar.
In diesem Gelenk ist das Kreuzbein, Os sacrum, zwischen beide Darmbeinflüge, Ala ossis ilii, eingeschoben, wobei die beiden Facies auriculares des Kreuz- und Darmbeins in Artikulation treten. Beide Flächen sind von einem Knorpel überzogen, wobei das Gelenk als straffes Gelenk angelegt ist und somit nur geringgradige Bewegungen zulässt.
Betrachtet man die Gelenkflächen und bewegt sich nach dorsal, so trifft man auf rauhe Stellen, die als Tuberositas sacralis und Tuberositas iliaca bezeichnet werden. Beide ergänzen sich als Vorsprung und Eindellung, wobei die überbleibende Inkongruenz durch Faserknorpel ausgefüllt wird. Dieser Knorpel dient als feste Verbindung zwischen Kreuz- und Darmbein, sodass das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk in summe eine Kombination aus synovialem Gelenk mit einer Art. cartilaginea darstellt.
Das Iliosakralgelenk geht verschiedenen Funktionen nach. Auf der einen Seite stellt sie das Verbindungsglied zwischen Rumpf und Beckengürtel dar, wobei sie hier eine stoßdämpfende Position einnimmt. Sie wirkt hier deutlich bei der Aufnahme der Last des Rumpfes durch die Hintergliedmaßen auf den Rumpf mit und fungiert als Überbrückungsglied mit einer dämpfenden Wirkung auf die einwirkende Kraft.
Die Art. sacroiliaca ist durch Bänder gesichert. Die Ligg. sacroiliaca dorsalia und ventralia übernehmen hierbei die Hauptfunktion ein. Beim Hund kommt außerdem noch das Lig. sacrotuberale hinzu, wobei Ungulaten an dieser Stelle ein Lig. sacrotuberale latum besitzen.
Verlauf der Bänder:
Legende zur Abbildung:
1 = Ligg. sacroiliaca dorsalia
2 = Lig. sacrotuberale
3 = Ligg. sacroiliaca ventralia
Quelle: Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band II (Arthrologie). Vienna Academic Press, 2016