Ansicht der Gesäss-und Beinmuskulatur. Der Nervus ischiadicus (Ischiasnerv, oder auch Sitzbeinnerv, Os ischii=Sitzbein) ist ein peripherer Nerv des Plexus lumbosacralis (Lenden-Kreuz-Geflecht). Er ist der stärkste Nerv des Körpers. Seinen Ursprung hat er beim Menschen aus allen Teilen des Kreuzgeflechts (4. Lendensegment bis 5. Kreuzsegment des Rückenmarks, L4-S5). Bei den Haussäugetieren entspringt er aus L6-S2 als direkte Fortsetzung des sog. Truncus lumbosacralis. Der Ischiasnerv zieht über die Incisura ischiadica major bzw. das Foramen ischiadicum majus auf die Streckseite des Hüftgelenks und dann an der Medialseite des Oberschenkels, bedeckt von den Adduktoren in Richtung Kniekehle. Auf seinem Weg entsendet er, bei den einzelnen Säugetieren etwas variierend, Äste zur motorischen Innervation an einige Oberschenkelmuskeln. Wird dieser Nerv an seiner Austrittsstelle (an der Wirbelsäule) durch z. B. einen Bandscheibenvorfall eingeklemmt bzw. abgedrückt, so kommt es zum so genannten, umgangssprachlichen Hexenschuss.