Die sogenannte Chemonukleolyse wurde hauptsächlich in den 80er und 90er Jahren angewandt. Durch Injektion eines lysierenden Stoffes wird die vorgefallene Bandscheibe aufgelöst, sodass sie keine Nerven mehr komprimieren kann. Die Patienten sind subjektiv erleichtert und weniger beeinträchtigt. Der Eingriff kann jedoch einige Komplikationen mit sich bringen und wird nicht mehr sehr häufig durchgeführt. Die Bandscheibe oder auch Zwischenwirbelscheibe ist eine Art Gelenkdiskus zwischen den Elementen der Wirbelsäule. Sie besteht aus einem äusseren Faserknorpelring und einem weicheren Kern, dem Nucleus pulposus. Oben und unten schützt eine Schicht aus hyalinem Knorpel. Der Bandscheibenkern kann hernienartig durch den Faserring treten, was man den Prolaps nennt. Je nach Prolapsrichtung und Wirbelhöhe führt dies zu Symptomen wie Schmerzen, Reflexausfällen und Paresen.