Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) gehört zum Stamm der Plattwürmer (Plathelminthes) und dort zur Klasse der Bandwürmer (Cestodes). Wie die anderen Bandwürmer auch, ist er ein im Darm des Wirtes lebender Endoparasit, der weder einen Mund noch einen Darm besitzt, sondern seine Nahrung über die Haut aufnimmt. Er besteht aus einem Kopf, mit dem er sich an der Darmwand des Fuchses festheftet, und einer Kette von vier bis fünf gleichartigen Gliedern (Proglottiden). Das jeweils letzte Glied wird, mit reifen Eiern beladen, abgeschnürt und zusammen mit dem Kot nach außen abgegeben. Fuchsbandwürmer sind nur 1,53cm lang. Ein einziger Fuchs kann bis zu 200000 dieser Parasiten beherbergen, ohne sichtbar krank zu sein. Zusammen mit dem Kot scheidet der Fuchs auch die Bandwurmeier aus. Sie gelangen so auf den Waldboden und auf Waldbeeren und Pilze und werden schließlich von Mäusen mit der Nahrung aufgenommen. In deren Lebern entwickeln sich die Eier zu Finnen (den Larven des Bandwurms). Auch im Menschen können die Eier des Fuchsbandwurmes in der Leber zu Finnen heranreifen. Da das Lebergewebe schmerzunempfindlich ist, wird die Erkrankung meistens nicht wahrgenommen. Erst nach fünf bis fünfzehn Jahren, wenn die Leber zum größten Teil zerstört ist, weisen diffuse Schmerzen im Oberbauch auf die Krankheit (alveoläre Echinokokkose) hin. Deren Therapie ist sehr schwierig und nicht immer erfolgreich, nur im Frühstadium kann eine echte Heilung durch Entfernen der betroffenen Leberareale erreicht werden. Später vermag eine medikamentöse Behandlung nur noch das Larvenwachstum zu stoppen. Aus diesem Grund hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahre 1990 die alveoläre Echinokokkose als gefährlichste Parasitose Mitteleuropas eingestuft.