„Hb“ steht für Hämoglobin, den in unserem Blut enthaltenen roten Farbstoff, der den Erythrozyten ihre Farbe verleiht. Jedes rote Blutkörperchen besteht zu 88 % aus diesem Eiweiß. Es ist unter anderem daran beteiligt, Sauerstoff an die Erythrozyten zu binden, sodass dieser zu seinem Ziel im Körper transportiert werden kann.
Ein einziger Erythrozyt beinhaltet etwa 300 Millionen Hämoglobinmoleküle, die eine kugelige Form haben und wiederum aus vier Einheiten bestehen, von denen jede aus drei Teilen zusammengesetzt ist, nämlich Häm (ringförmiges Molekül mit Eisen-Ion in der Mitte), O (Sauerstoff) und das kettenförmige Eiweiß Globin.
Nach etwa 120 Tagen ist die „Lebenszeit“ eines Erythrozyten abgelaufen, er wird dann gemeinsam mit dem Hämoglobin abgebaut. Letzteres durchläuft dabei mehrere Stationen, u. a. Milz, Leber, Knochenmark, Galle und Darm. Dabei entstehen Bilirubin und weitere Aminosäuren.
Was sagen uns Hb-Werte aber in der klinischen Diagnostik? 95 % der Bevölkerung haben durchschnittlich folgende Referenzwerte:
Anhand dieser Werte können wir simpel bestimmen, wann ein Mangel an Hämoglobin vorliegt, also eine Anämie besteht. Dann gilt es natürlich, die entsprechende Ursache auszumachen, um sachgemäß behandeln zu können. Die mit Abstand häufigste Ursache ist ein Eisenmangel, weitere ursächliche Mangelerscheinungen betreffen Folsäure und Vitamin B12. An zweiter Stelle in puncto Häufigkeit stehen chronische Erkrankungen wie bspw. Diabetes mellitus, bei denen eine Anämie eine Begleiterscheinung darstellt. Weiterhin ursächlich sein können eine Niereninsuffizienz, angeborene Hämoglobindefekte, Blutbildungsstörungen oder schlicht Blutungen. Typische Symptome bei erniedrigtem Hb-Wert sind Müdigkeit, Schwäche, Dyspnoe, Tachykardie und Blässe.
Demgegenüber stehen erhöhte Hb-Werte. Diese sind ebenfalls auf verschiedene Umstände zurückzuführen, z. B. Polyzythämien, eine gesteigerte EPO-Bildung oder eine gesteigerte Blutbildung. Hier zählen zu den typischen Symptomen eine gerötete Haut, blaue Lippen, Vertigo, Kopfschmerzen und ggf. Tinnitus.
Letztlich gilt es, den Hb-Wert richtig zu deuten und die entsprechenden Untersuchungen zu veranlassen, um der Ursache für die Veränderung auf den Grund zu kommen.
Damit habe ich mich sowohl in einem aktuellen Artikel als auch einem Video auseinandergesetzt. Schauen Sie gerne vorbei, bilden sich weiter und beteiligen sich am Austausch in der Kommentarsektion.