Werktags arbeite ich auf meiner Website täglich einen Forschungsaspekt im Zusammenhang mit COVID-19 auf. Heute geht es um Raucher als Risikogruppe.
Dass Raucher und COPD-Patienten zu den Risikogruppen des Coronavirus gehören, ist klar. Bisher hatte man allerdings angenommen, dass dieser Umstand auf die vorgeschädigten Lungen ebenjener Gruppen zurückzuführen sei. Einen anderen Erklärungsansatz liefern jetzt britische Lungenärzte mit ihrer Studie.
Dazu untersuchten sie die Expression des ACE2 („angiotensin converting enzyme 2“) bei 21 Patienten mit COPD. Sie verglichen die Proben mit denen von 21 gesunden Personen und konnten zunächst feststellen, dass die untersuchten Zellen der von COPD Betroffenen mehr ACE2 exprimierten. Außerdem fiel auf, dass die Expression von ACE2 bei den Rauchern unter den Untersuchten noch stärker ausgeprägt war. Eine weitere Untersuchung an mehr Personen (249) ließ den gleichen Schluss zu: Bei Rauchern war die Expression von ACE2-Rezeptoren auf den Atemwegszellen erhöht.
Mit dieser Erkenntnis lässt sich möglicherweise erklären, warum COVID-19 in beiden Risikogruppen schwerer verläuft – und zwar unabhängig von der ohnehin vorgeschädigten Lunge. Denn das Coronavirus SARS-CoV-2 verschafft sich über ACE2-Rezeptoren Zugang zu unseren Zellen.
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