Beim Thema Covid-19 wissenschaftlich auf dem Laufenden zu bleiben, ist manchmal leichter gesagt als getan. Ich versuche daher, täglich eine aktuelle Forschung zum Thema laienverständlich aufzubereiten und so meinen Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Schauen Sie dazu gerne einmal auf meiner Website vorbei. Heute geht es um Adipositas als Risikofaktor.
Aus einer aktuellen amerikanischen Studie geht hervor, dass Adipositas bei Covid-19 einen weiteren ernstzunehmenden Risikofaktor darstellt. Gemäß der zuständigen Forscher gehört Adipositas neben dem Alter bei Covid-19 zu den größten Risikofaktoren für eine Krankenhauseinweisung.
Dass Übergewicht verschiedene Erkrankungen begünstigt bzw. Betroffene für diverse Erkrankungen anfälliger macht, ist klar. Und das trifft laut der aktuellen New Yorker Studie auch auf Covid-19 zu. Die Forscher untersuchten insgesamt 4.103 Covid-19-Patienten, von denen 1.101 als adipös galten. Ungefähr 50 % aller Patienten benötigten eine Behandlung im Krankenhaus. Im Vergleich zu an Covid-19 Erkrankten, die nicht stationär behandelt werden mussten, waren die Patienten mit schwerem Verlauf im Durchschnitt:
In ihrer Studie haben die Forscher dann noch sogenannte Odds Ratios ermittelt. Grob gesagt gibt man damit die Wahrscheinlichkeit für ein eintretendes Ereignis an. Hier ging es speziell um die Wahrscheinlichkeit für die Notwendigkeit einer stationären Behandlung in Zusammenhang mit bekannten Risikofaktoren – und zwar im Vergleich zu einer Gruppe ohne einen solchen Risikofaktor. Das größte Risiko zeigen dabei alte Patienten über 75 Jahre. Ihre Odds Ratio beläuft sich laut Studie auf 66,8. An zweiter Stelle stehen die Patienten in einem Alter von 65–74 Jahren bei einer Odds Ratio von 10,9. Auf diese Faktoren folgt dann aber auch direkt die Adipositas mit einer Odds Ratio von 6,2 (bei einem BMI von über 40) bzw. 4,3 (bei einem BMI von 30–40).
Damit ist die Gefährdung durch Adipositas ungefähr so hoch wie die durch Herzinsuffizienz verursachte Gefahr. Auch interessant: Adipositas sorgt laut der Studie mit höherer Wahrscheinlichkeit für einen schweren Covid-19-Verlauf als Lungen-, Krebs- oder Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus.
Übrigens: Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung listet seit kurzem alle wichtigen Studien, die hier in Deutschland derzeit zum Thema Covid-19 laufen, auf seiner Website und aktualisiert diese Liste regelmäßig.
Quellen: