Bereits mehrfach habe ich in meinen täglichen Updates den eigentlich zur Behandlung von Malaria konzipierten Wirkstoff Hydroxychloroquin und seine mögliche Wirksamkeit bei der Behandlung von Covid-19 besprochen, auch in einem entsprechenden Artikel. Laut einer aktuellen Studie aus den USA ist der Wirkstoff aber möglicherweise nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden.
In der Studie wurden retrospektiv die Daten von 368 männlichen Patienten untersucht, die an Covid-19 erkrankt waren. Unter den Patienten waren 97, die mit Hydroxychloroquin behandelt worden sind, 113, die zur Behandlung Hydroxychloroquin und das Antibiotikum Azithromycin erhielten und 158, die keinen der beiden Wirkstoffe bekamen. Hydroxychloroquin darf in den USA aktuell in Notfallsituationen zum Einsatz kommen.
Zunächst werteten die Forscher die Sterblichkeit in den einzelnen Gruppen aus. In der Hydroxychloroquin-Gruppe betrug diese 27,8 %, in der Gruppe mit zusätzlichem Azithromycin 22,1 %. In der Gruppe, die keinen der beiden Wirkstoffe erhielt, lag die Sterblichkeit bei 11,4 %.
Die wichtigste Schlussfolgerung der Forscher aus ihren Untersuchungen: Hydroxychloroquin steht möglicherweise im Zusammenhang mit einer gesteigerten Gesamtmortalität und es sei wichtig, alle laufenden Studien zum Thema Hydroxychloroquin abzuwarten, bevor dieses in eine flächendeckende Anwendung übergeht.