Auf meiner Website gibt es täglich Neuigkeiten aus der Forschung zum Thema SARS-CoV-2 bzw. Covid-19. Thema heute: Gefahr von Antihypertensiva.
Viele Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf leiden auch an Bluthochdruck. Kann das möglicherweise mit den Medikamenten zusammenhängen, die diese Betroffenen nehmen müssen? Laut einer aktuellen Studie in JAMA Cardiology stehe dieser Umstand nicht mit ACE-Hemmern oder Sartanen in Verbindung.
Über die letzten Wochen hinweg wurde des Öfteren die Vermutung geäußert, dass bestimmte Blutdruckmedikamente einen schweren Verlauf von Covid-19 bei entsprechenden Patienten begünstigen könnten. Grund dafür ist der Umstand, dass sich das aktuelle Coronavirus durch ACE2 Zugang zu unseren Zellen verschafft. Eine bestimmte Variante dieses Enzyms reguliert maßgeblich den Blutdruck mit. Dort greifen auch Blutdrucksenker wie ACE-Hemmer oder Sartane ein und erzielen ihre blutdrucksenkende Wirkung.
In China wurden diesbezüglich jetzt die Daten von 1.178 Covid-19-Patienten ausgewertet. Etwa ein Drittel von ihnen (30,7 % bzw. 362 Personen) litt an erhöhtem Blutdruck. Die Daten geben preis, dass etwa ein Fünftel (21,3 %) aller Bluthochdruck-Patienten, aber „nur“ 6,5 % der restlichen Patienten im Behandlungsverlauf verstorben sind. Hier sollten aber keine falschen bzw. voreiligen Schlüsse gezogen werden. Denn unter den Bluthochdruck-Patienten fanden sich auch mehr Risikofaktoren als beim Rest, darunter ein höheres Alter, mehr Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, mehr Erkrankungen der Hirngefäße sowie ein größerer Prozentsatz mit koronarer Herzkrankheit und Herzschwäche.
Die Forscher schlussfolgern angesichts ihrer Untersuchungen, dass Sartane oder ACE-Hemmer, die die Patienten aufgrund eines Bluthochdrucks regelmäßig nahmen, keinen Einfluss auf einen schweren Covid-19-Verlauf hätten. Sie konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Einnahme eines dieser Medikamente und dem Krankheitsverlauf feststellen. Auch die Sterblichkeit schien nicht durch die Einnahme der Medikamente beeinflusst.
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