Auf meiner Website gehe ich regelmäßig auf neue Forschungsergebnisse zu den Themen SARS-CoV-2 und Covid-19 ein. Heute: WHO-Studie belegt Nutzen von Mund-Nase-Schutz und Social Distancing.
Wir konnten bisher nur die Zahlen beobachten und auf dieser Grundlage davon ausgehen, dass die hierzulande ergriffenen Maßnahmen, v. a. die Kombination aus Social Distancing und „Maskenpflicht“, zu einem ordentlichen Dämpfer bei den Neuinfektionen geführt haben. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bringt jetzt eine große Übersichtsarbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Das von der WHO beauftragte Forscherteam musste sich bei der Zusammenführung und Auswertung der Daten ausschließlich auf epidemiologische Untersuchungen verlassen, da die aktuell aktiven Schutzmaßnahmen niemals in Versuchsstudien untersucht worden waren. Die verschiedenen ausgewerteten Beobachtungsstudien kamen aber allesamt zu ähnlichen Ergebnissen, sodass wir von einer korrekten Einschätzung der Maßnahmen ausgehen können. Insgesamt standen den Forschern für ihre Arbeit 172 Studien zur Verfügung, auf deren Grundlage sie ihre Schlussfolgerungen zogen.
In ihrer Meta-Analyse haben sie zum einen die Effektivität des Abstandhaltens ausgewertet, und zwar entsprechend unterschiedlicher Distanzen. Liegt der Abstand über 1 m, verringere sich das Ansteckungsrisiko bereits um 82 %. Jeder weitere Meter verdoppele die Schutzwirkung noch. Zur Verdeutlichung: Das absolute Ansteckungsrisiko liegt unter 1 m bei 12,8 % und über 1 m bei 2,6 %.
Ähnliche Ergebnisse konnten die Forscher für das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes (MNS) zutage fördern. Das Ansteckungsrisiko sinke durch das Tragen eines solchen Schutzes um 85 %. Entsprechend beträgt das absolute Ansteckungsrisiko ohne MNS 17,4 % und mit MNS 3,1 %.
Quellen: