In der Medizin wird auch vielfältig ein Chelator für zweiwertige Metallionen in wässriger Lösung verwendet: EDTA (Ethyldiamintetraacetat). Es wird als Dinatriumsalz eingesetzt. Bei einem pH-Wert von 7 liegt es als Dianion vor (EDTA2-). Unter dem Einfluss des Metallions geht EDTA2- unter der Abgabe von zwei Protonen in das Tetraanion (EDTA4-) über. Dieses Tetraanion ist ein sechszähniger Chelator. Mit Ca2+ zusammen bildet das EDTA4- einen Chelatkomplex, dessen Gesamtladung -2 beträgt. Es werden Protonen frei, während das EDTA2- in das EDTA4- übergeht. Diese Protonen verschieben den pH-Wert der Lösung in den sauren Bereich und wirken somit der Komplexbildung entgegen. Damit die Metallionen vollständig mit EDTA komplexieren, wird eine schwach alkalische Pufferlösung verwendet.
Autor: Janica Nolte, DocCheck; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0