Die Blutgefäße im Gehirn sind durch verschiedene Gewebsschichten von der Hirnsubstanz abgegrenzt.
Die Membrana limitans gliae (superficialis) besteht aus einer dichten Schicht von astrozytären Zellfortsätzen und einer direkt daran angrenzenden Basalmembran. Sie stellt die äußere Grenzfläche des Hirngewebes dar.
Jenseits der Basalmembran beginnt die weiche Hirnhaut (Pia mater). Die Pia mater gliedert sich in Lamina interna piae und die Lamina externa piae. Die Lamina interna liegt der Membrana limitans gliae an. Die Lamina externa ist ein weitmaschiges System von unterschiedlich dicken Kollagenfibrillenbündeln. Die Schicht enthält Meningealzellen sowie vereinzelte Makrophagen und Lymphozyten. Außerdem ist sie mit der Adventitia der größeren Hirngefäße verbunden bzw. ersetzt diese.
Die Pia mater folgt den Gefäßen in die Hirnsubstanz bis zu den präkapillaren Gefäßabschnitten. Sie bildet dabei einen intrazerebralen, perivaskulären, adventitiellen Spaltraum, der als Virchow-Robin-Raum bezeichnet wird. Im Gefäßverlauf wird die Pia mater zu einer zunehmend fenestrierten Zellschicht, die im präkapillären Bereich schließlich ganz verschwindet (dargestellt durch gestrichelte Linien).
Die Basalmembran der Kapillargefäße wird ab diesem Punkt direkt von der Membrana limitans gliae eingehüllt, die dann als Membrana limitans gliae perivascularis bezeichnet wird. Diese Bezeichnung dient nur der topographischen Unterscheidung – es handelt sich um dieselbe Struktur. Als Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke kontrolliert sie den Stoffaustausch im ZNS mit.
Autor: Janica Nolte, DocCheck, erstellt mit BioRender.com; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0