Als Spleißen wird ein Vorgang bei der RNA-Prozessierung bezeichnet, bei dem die Introns aus der transkribiertenhnRNA-Kette entfernt werden. Er wird durch einen RNA-Protein-Komplex, das sogenannte Spleißosom, katalysiert. Das Spleißen ist entscheidend für die Bildung der reifen mRNA.
An den Grenzen zwischen Introns und Exons befinden sich Konsensussequenzen, die als Erkennungssignal für verschiedene snRNPs ("small nuclear ribonucleoproteins") dienen. Das U1 snRNP bindet mit seinen RNA-Anteil über komplementäre Basenpaarung an die 5'-Exon-Intron-Grenze. Das U2 snRNP lagert sich an den Branch-Point an, einen Bereich nahe der 3'-Exon-Intron-Grenze, der durch ein konserviertes Adenin gekennzeichnet ist.
Unter Energieverbrauch aus ATP-Hydrolyse lagern sich weitere snRNPs an, die gemeinsam das Spleißosom bilden. Es kommt zur Spaltung an der 5'-Exon-Intron-Grenze und das Intron bildet eine Lassostruktur (Lariat). Das resultierende freie 3'-Ende des Exons greift daraufhin an der 3'-Exon-Intron-Grenze an und wird mit dem nachfolgenden Exon verknüpft.
Autor: Janica Nolte, DocCheck, erstellt mit BioRender.com; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0