Ein Plattendiffusionstest ist ein mikrobiologisches Testverfahren. Es verwendet feste Nährmedien in Form von Agarplatten, auf die wachstumsfördernde oder wachstumshemmende Stoffe aufgebracht werden. Der Plattendiffusionstest ist eine Form des Agardiffusionstests.
Die Agarplatten werden mit Mikroorganismen (z.B. Bakterien) in fein suspendierter Form beimpft. Diese Organismen führen nach Bebrütung der Agarplatte zu einem makroskopisch sichtbaren Bewuchs, der sich als Trübung des Agars bemerkbar macht. Das Wachstum der Mikrorganismen kann durch Aufbringung von wachstumsfördernden oder wachstumshemmenden Stoffen (Testsubstanzen) auf den Agar modifiziert werden.
Die Testsubstanzen können auf verschiedene Weise appliziert werden:
Nach der Bebrütung zeigt sich bei wachstumshemmenden Stoffen (z.B. Antibiotika) ein kreisförmiger, klarer Hemmhof, der sich vom trüben Bewuchs der restlichen Agarplatte abhebt. In dieser Zone hat keine Vermehrung der Mikroorganismen stattgefunden.
Bei wachstumsfördernden Stoffen (z.B. Aminosäuren) zeigt sich das umgekehrte Bild, nämlich eine kreisförmige Trübungszone um den Applikationsort, während die restliche Agarplatte klar bleibt.
Der Plattendiffusionstest wird zum Beispiel zur Erstellung eines Antibiogramms verwendet. Durch einen Vergleich des Durchmessers der Hemmhöfe lässt sich auch die minimale Hemmkonzentration (MHK) eines Antibiotikums bestimmen.
Autor: Janica Nolte, DocCheck, adaptiert von “Antibiotic Sensitivity Test”, by BioRender.com (2023); abgerufen von https://app.biorender.com/biorender-templates; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0