Als Stäbchen werden auf die Lichtwahrnehmung spezialisierte Sinneszellen der Netzhaut bezeichnet. Es sind pro Auge ca. 110 Millionen Stäbchen vorhanden, die zusammen mit den ungefähr 6 Millionen Zapfen auf 1 Million Ganglienzellen konvergieren.
Die Stäbchen dienen vornehmlich dem skotopischen Sehen (Nacht- bzw. Dämmerungssehen). Zapfen sind auf die Wahrnehmung von farbigem Licht spezialisiert und fungieren als Photorezeptoren des Sehens bei Tageslicht.
Zapfen bestehen – genau wie Stäbchen – aus einem erneuerungsfähigen Außensegment ("outer segment", OS) und einem permanenten Innensegment ("inner segment", IS). Außen- und Innensegmente sind über ein Zilium ("connecting cilium", CC) miteinander verbunden, das aus neun Mikrotubuli-Dupletts in nonagonaler Anordnung besteht.
Im Außensegment der Zapfen findet die Phototransduktion statt. Hier befindet sich in den vielfachen Membraneinfaltungen als Sehfarbstoff das heptahelikale Transmembranprotein Opsin – in verschiedenen Ausführungen je nach Zapfentyp. Am Opsin ist 11-cis-Retinal zum Protein Iodopsin angelagert. Der analoge Sehfarbstoff in den Stäbchen ist Rhodopsin.
Das stoffwechselaktive Innensegment ist für die Proteinbiosynthese verantwortlich. Es kann weiter in ein Ellipsoid mit vielen Mitochondrien und ein Myoid mit dem endoplasmatischen Retikulum unterteilt werden. Die Zellkerne der Innensegmente bilden im Schichtenmodell der Retina die äußere Körnerschicht ("outer nuclear layer", ONL). Die Synapsen der Zapfen mit den nachfolgenden Bipolarzellen sind Teil der äußeren plexiformen Schicht ("outer plexiform layer", OPL). Dabei handelt es sich um so genannte Ribbon-Synapsen.
Zapfen sind wesentlich breiter als die Stäbchen und ihre Außensegmente sind kürzer. Sie werden vom retinalen Pigmentepithel (RPE) daher durch verlängerte, lappenartige Ausläufer kontaktiert.
Autor: Fabienne Reh, DocCheck, erstellt mit BioRender.com; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0