Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hielt man die Bildung neuer Nervenzellen im ZNS des erwachsenen Organismus für ausgeschlossen. Erst danach erkannte man, dass auch das erwachsene Gehirn über ein Stammzellreservoir verfügt. Die adulte Neurogenese findet im ZNS im Wesentlichen an zwei Orten statt:
Experimentelle Studien geben Hinweise darauf, dass Progenitorzellen von den bekannten Wegen in der SGZ und SVZ abweichen und sich in verschiedenen Gehirnregionen differenzieren können. Zu diesen Gehirnregionen gehören der präfrontale Cortex, das Striatum, die Substantia nigra und die Amygdala.[1]
Neuronale Stammzellen haben eine hohe Dichte an spannungsunabhängigen Kaliumkanälen und besitzen keine spannungsabhängigen Natriumkanäle - sie sind daher elektrisch nicht erregbar. Morphologisch gleichen sie radialen Astrogliazellen.
Die Funktion der adulten Neurogenese ist noch nicht abschließend geklärt. Ihnen wird u.a. eine wichtige Rolle bei der Bildung des Langzeitgedächtnisses zugeschrieben. Eine herabgesetzte Neurogenese wird mit der Entstehung der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.
Autor: Fabienne Reh, DocCheck, adaptiert von “Neurogenesis in Mammals”, by BioRender.com (2023); abgerufen von https://app.biorender.com/biorender-templates; lizenziert unter CC BY-NC-SA 3.0