Lymphkapillaren sind die feinsten Verzweigungen der Lymphgefäße. Sie durchziehen nahezu alle Körpergewebe, nehmen die Interzellularflüssigkeit auf und transportieren sie als Lymphe zu den größeren Lymphgefäßen weiter.
Die Wand der Lymphkapillaren ist sehr zart. Dadurch sind die Gefäße im gefüllten Zustand sehr dehnbar und können im leeren Zustand vollständig kollabieren. Bei steigendem Gewebsdruck - z.B. bei Vorliegen eines Ödems - werden die an der Kapillarwand verankerten und ins Gewebe ziehenden Gitterfasern gestrafft und erweitern dadurch das Lumen der Lymphkapillaren.
Wenn im weiteren Verlauf durch zunehmende Flüssigkeitsfüllung der Innendruck der Lymphkapillare zunimmt, erfolgt eine Druckumkehr: Die zuvor geöffneten Endothelfugen werden wieder aneinander gepresst und schließen sich. Die Lymphe wird dann durch den von außen anliegenden Druck (z.B. Muskelpumpe) weiter in die größeren Lymphgefäße mit Klappen geleitet.
EN: Lymph capillaries in the tissue spaces
Source: U.S. National Cancer Institute's Surveillance, Epidemiology and End Results (SEER) Program