Eine Dermoidzyste ist ein zystisches Teratom, das von reifem Hautgewebe mit Haarfollikeln und Schweißdrüsen ausgekleidet ist.
Dermoidzysten entstehen aus Gewebe, das während der Embryonalentwicklung versprengt wurde. Sie können Gewebsanteile aller drei Keimblätter aufweisen und besitzen eine ausgeprägte Variabilität im Hinblick auf ihre Differenzierung.
Der Zysteninhalt ist in der Regel teigig bis ölig und oft mit Haaren durchsetzt. Die Zysten können zusätzlich Talg, Blut, Knochen, Zähne, Nägel, Knorpel oder auch Schilddrüsengewebe enthalten. Auch neuroektodermales Gewebe (z.B. Gliazellen) ist eine relativ häufige Komponente. Histologisch sieht man im Randbereich in der Regel eine lokale Fremdkörperreaktion in Form entzündlicher Infiltrate, die Langhans-Riesenzellen enthalten.
Reife zystische Teratome sind überwiegend gutartig, können aber einer malignen Transformation unterliegen.
Fall:
Der Patient stellte sich in der Klinik mit einer länger vorliegenden Deformität am Kopf vor. Klinisch lag der Verdacht einer Dermoidzyste nahe, ein CT wurde durchgeführt um eine mögliche intrakranielle Ausbreitung festzustellen. Der Sagitalschnitt (siehe Bild) zeigt gut differenziertes, weiches Gewebe, das sich von seiner Dichte her ähnlich wie Fettgewebe darstellt, das Stirnbein vorne durchdringt und Kontakt zum Sinus Sagittalis Superior hat.
The 3D reformat shows well-defined scalloping of the frontal bone. The imaging features are typical of a midline dermoid cyst.
Die 3D-Darstellung zeigt eine deutliche ausgeprägte Einbuchtung des Stirnbeins. Die Eigenschaften in der Bildgebung sind typisch für eine Dermoidzyste der Mittellinie.Dermoidzysten können an mehreren Stellen am Schädel vorkommen. Man nimmt an, dass sie durch den Einschluss oder Verschleppung ektodermaler Elemente entstehen. Am häufigsten treten sie an der vorderen Fontanelle, der Glabella, der Nasenwurzel, am Scheitel und am Hinterkopf auf. Nasale Dermoide und Dermoide des Os Ethmoidale können mit verlängerten Sinusen und akzessorischen Öffnungen vergesellschaftet sein. Um auch die Sinus darzustellen sollte die Bildgebung bei diesen Dermoiden mittels hochauflösendem MRT geschehen. Ein Risiko für intrakranielle Ausbreitung und assoziierte Komplikationen besteht.
Der Fall "Dermoid cyst - skull" mit freundlicher Genehmigung von Dr Laughlin Dawes, radiopaedia.org