Dekubitusgeschwüre werden nach Seiler in vier Grade und drei Stadien eingeteilt:* Grad 1: nicht wegdrückbare, umschriebene Hautrötung bei intakter Haut. Weitere klinische Zeichen können Ödembildung, Verhärtung und eine lokale Überwärmung sein.* Grad 2: Teilverlust der Haut; Epidermis bis hin zu Anteilen des Koriums sind geschädigt. Der Druckschaden ist oberflächlich und kann sich klinisch als Blase, Hautabschürfung oder flaches Geschwür darstellen.* Grad 3: Verlust aller Hautschichten einschließlich Schädigung oder Nekrose des subkutanen Gewebes, die bis auf, aber nicht unter, die darunterliegende Faszie reichen kann. Der Dekubitus zeigt sich klinisch als tiefes, offenes Geschwür.* Grad 4: Verlust aller Hautschichten mit ausgedehnter Zerstörung, Gewebsnekrose oder Schädigung von Muskeln, Knochen oder stützenden Strukturen wie Sehnen oder Gelenkkapseln, mit oder ohne Verlust aller Hautschichten.* Stadium A: Wunde „sauber“, Granulationsgewebe, keine Nekrosen* Stadium B: Wunde schmierig belegt, Restnekrosen, keine Infiltration des umgebenden Gewebes, Granulationsgewebe, keine Nekrosen* Stadium C: Wunde wie Stadium B mit Infiltration des umgebenden Gewebes und/oderAllgemeininfektion Die Vorbeugung besteht in der Vermeidung von Druckstellen, beispielsweise durch Freilagerung oder Abpolsterung von vorstehenden Knochenpunkten (Auflagepunkte sind Prädilektionsstellen), in der abwechselnden Lagerung Hilfloser (siehe Therapie, Lagerungsplan in der professionellen Pflege) und in einer optimierten Hautpflege. Eine Mobilisation steht als natürliche Methode an erster Stelle derProphylaxe. Auf den Flüssigkeitshaushalt muss geachtet werden. Dehydrierte Menschen sind stärker dekubitusgefährdet. Auch Harn- oder Stuhlinkontinenz können zu Hautschäden führen.