Häufige Ursache für Analfisteln sind Abszesse im Bereich der Krypten des Afters innerhalb des Enddarms, die Anschluss an die Proktodealdrüsen erlangen. Die zwischen den Anteilen des Schließmuskels gelegenen Drüsen können dann auf verschiedenen Wegen den Schließmuskel mit ihren Ausführungsgängen durchsetzen. Als Resultat sind häufig Ausführungsgänge an der Haut des Afters zu sehen. Die Ausführungsgänge können aber auch nur zur Schleimhautseite hin gelegen sein. Typisch ist die Sekretion aus den Fistelöffnungen. Als weitere – wenn auch seltenere – Ursachen kommen entzündliche Darmerkrankungen Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulitis, Kryptitis oder Krebserkrankungen in Frage.Symptome Bei Abszessbildung sind Schmerzen und Allgemeinsymptome wie Fieber und Unwohlsein typisch. Die Fisteln selbst als Folgezustand der Entzündung machen relativ wenig Beschwerden und fallen am ehesten durch fortwährende Sekretionen am After auf. Falls die Fistel aber anfängt zu bluten, kann das zu erheblichen Schmerzen führen, da man die Blutung nicht so einfach stoppen kann. Eine Entzündung ist dann wahrscheinlich.Diagnostik Die Diagnose wird durch Inspektion, Palpation gestellt. Fisteln sind oft nur bei Untersuchung in Narkose aufzufinden. Komplexe Fistelverläufe (z.B. bei Morbus Crohn) können durch eine MRT des Beckenbodens dargestellt werden. Abgrenzung zu: Perianalthrombose, Prolaps der Hämorrhoiden.Therapie Bei Abszessen besteht die Therapie in der ausreichend weiten chirurgischen Öffnung und Abszessdrainage. Fisteln werden, sofern sie unterhalb des Schließmuskels verlaufen, in der Regel gespalten. Sonst werden sie nach Möglichkeit unter Schonung des Schließmuskels ausgeschnitten (sog. Fistulektomie). Da die Fisteln auch durch größere Anteile des Kontinenzapparates verlaufen können, ist manches Mal eine radikale Entfernung problematisch. Hier bietet sich u.a. der Anal Fistel Plug an. Die Rezidivrate liegt zwischen 10-80%. Dafür besteht keine Gefahr der Inkontinenz.