Keine echte Polyposis bei Morbus Crohn, sondern Pflastersteinphänomen: Abschnitte entzündeter Schleimhaut wechseln sich mit tiefen Ulzerationen ab.
Der Morbus Crohn gehört zur Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Es handelt sich um eine chronisch-granulomatöse Entzündung, die im gesamten Magen-Darm-Trakt von der Mundhöhle bis zum After auftreten kann. Bevorzugt befallen sind der untere Dünndarm (terminales Ileum, Befall in zirka 40 %) und Grimmdarm (Colon), seltener Speiseröhre (Ösophagus) und Mund. Charakterisierend für Morbus Crohn ist der diskontinuierliche, segmentale Befall (sog. „skip lesions“) der Darmschleimhaut, es können also gleichzeitig mehrere Darmabschnitte erkrankt sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind. Das Krankheitsbild wurde zwei Mal unabhängig voneinander beschrieben, 1904 vom polnischen Chirurgen Antoni Le?niowski (1867-1940) und 1932 vom amerikanischen Magen- und Darmspezialisten Burrill Bernard Crohn (1884-1983), nach dem die Krankheit benannt wurde. Andere Bezeichnungen für die Krankheit sind Enteritis regionalis Crohn, Ileitis terminalis, Enterocolitis regionalis und sklerosierende chronische Enteritis, bzw. die Abkürzungen MC, CD (Crohn's Disease) und zusammen mit der Colitis ulcerosa als CED (Chronisch entzündliche Darmerkrankung, engl. IBD: inflammatory bowel disease)