Plattenversagen nach Osteosynthese einer Humeruskopffraktur. (Frühversagen - man sieht es an den noch in situ befindlichen Hautklammern) Bei der Humeruskopffraktur handelt es sich um eine Fraktur des proximalen Humerus. Häufig handelt es sich um eine sogenannte subkapitale Humerusfraktur in Höhe des Collum chirurgicum. Humeruskopffrakturen sind häufige Frakturen. Sie machen etwa 5% aller Frakturen aus. Ihre Inzidenz beträgt ca. 70/100.000/Jahr, mit dem Alter deutlich ansteigend. Die Humeruskopffraktur wird meist durch ein indirektes Trauma verursacht (z.B. Sturz mit ausgestreckter Hand oder auf den Ellenbogen), jedoch sind auch direkte Traumen nicht unüblich. Seltenere Ursachen stellen Knochenmetastasen, primäre Knochentumoren oder maligne Lymphome dar. Zum klinischen Befund zählen u.a. eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Druckschmerz am Humeruskopf, evtl. Bluterguss (in der Achselhöhle, seitlich an der Thoraxwand oder auf der medialen Seite des Oberarms). Hierzu gehören neben Anamnese und klinischem Befund: * Röntgen in 2 Ebenen (a.p. und transskapulär) * bei Verdacht auf Tumor auch eine MRT-Aufnahme Die Fraktur lässt sich in 70% der Fälle konservativ behandeln. Die konservative Therapie erfolgt durch Anlage eines Gilchrist-Verbandes oder Desault-Verbandes für ca. 1 Woche, Röntgenkontrolle und zunehmende Bewegungsübungen (Pendeln). Wichtig sind regelmäßige Kontrollen des Röntgenbefundes und eine effektive Frühmobilisation um eine Versteifungstendenz der Schulter zu vermeiden. In 30 % der Fälle ist eine Operation indiziert. Hier hat sich in jüngster Zeit die winkelstabile Plattenosteosynthese bewährt.Es gibt auch winkelstabile orthograde Nägel,so dass eine frühfunktionelle Behandlung möglich ist.