Beschreibung: Fokale Schleimhautmelanose (intramukosale dendritische Melanozyten ohne Atypie) mit Pigmentinkontinenz und kleinherdige subepitheliale Melanominfiltrate. Zusatzbefund: Es liegt nicht nur eine fokale Schleimhautmelanose vor, sondern zusätzliche subepitheliale Infiltrate spindelzelliger Melanomzellen, welche die melanozytären Marker S-100 und Pan-Melanoma (HMB-45, Melan-A und Thyrosinase) exprimieren. Eine Schleimhautmelanose findet sich auch im Bereich der ebenfalls biopsierten Kieferhöhlenschleimhaut.Klinik: 70-jährige Patientin mit Melanom im Bereich des Ethmoids. V.a. Rezidiv des Melanoms (Erstdiagnose vor 2 Jahren). Das Bild zeigt eine Biopsie (200fache Vergrößerung) aus dem Bereich der Nasenmuschel.Kommentar: Maligne Melanome der sinonasalen Schleimhaut neigen zu multizentrischer, meist unilateraler Ausbreitung mit Ausbildung von intramukosalen und invasiven Tumoranteilen, teils mehrere Zentimeter entfernt vom Primärtumor. Auch bei dieser Patientin finden sich multizentrische Herde einer Schleimhautmelanose, welche bei diesen Patienten in der Regel als Präneoplasie aufzufassen sind, auch wenn eindeutige zytologische Atypien der intramukosalen Melanozyten fehlen. Aus diesem Grund wird in der Literatur empfohlen, bei sinonasalen Melanomen die gesamte ipsilaterale Nasen- und Nasennebenhöhlenschleimhaut zu entfernen und damit auch die multizentrischen Melanomherde, welche zu Lokalrezidiven führen. Ausserdem wird auch eine postoperative Radiotherapie empfohlen. Literaturhinweis: ANZ J Surg 2005; 75 (4): 192-197. Experience with Mucosae Melanoma of the Nose and Paranasal Sinuses. Bridger AG. et al.Quelle: ©PathoPic