Die Lepra ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Mycobacterium leprae ausgelöst wird.
Früher kam die Lepra weltweit vor, heutzutage ist sie in den entwickelten Ländern ausgerottet. In der dritten Welt und in Schwellenländern gibt es diese Krankheit noch, hauptsächlich in Südostasien, in Indien, sowie in Afrika und Brasilien. Die Prävalenz ist in den letzten Jahren gesunken, was auf die Erfolge der Dreifachkombinationstherapie anfang der 80er Jahre zurückzuführen ist. 1991 erklärte die WHO das Ziel, die Lepra als ein Weltgesundheitsproblem bis 2000 zu beseitigen, d.h. die Prävalenz auf unter 1:10.000 zu senken. Dies ist für die Weltbevölkerung gesehen mit den Therapiemöglichkeiten und der Unterstützung einer verbreiteten Anwendung auch gelungen, wobei weitere Anstrengungen in einzelnen Ländern noch nötig sind.
Die Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) stagniert in den letzten Jahren. Betroffen sind hauptsächlich Menschen, die in schwerer Armut leben.
Das Mycobacterium leprae ist wie der Tuberkuloseerreger ein intrazellulär lebendes säurefestes Stäbchenbakterium.
Der Erreger ist im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben wenig virulent. Infektionsquelle ist der kranke Mensch und eine Übertragung ist nur durch einen intensiven direkten Kontakt mit verletzter Haut, Schleimhaut über längere Zeit oder blutigen Schnupfen (größte Gefahr einer Übertragung) möglich. Die lepromatöse Form der Lepra ist dabei wesentlich ansteckender als die tuberkuloide Form, da der Mykobakteriengehalt in Haut- und Schleimhaut viel höher ist.
Die Lepraerreger lösen eine für sie typische granulomatöse Entzündung aus. Sie befallen bevorzugt Makrophagen und Schwann’sche Zellen.