Zur Anfärbung des Tränenfilms lässt man den Patienten nach oben schauen und ektropioniert vorsichtig mit einem Finger das Unterlid. Mit einem Fluorescein-Streifchen wird der Farbstoff im unteren Bindehautsack aufgetragen. Der Tränenfilm ist an der Spaltlampe bei eingeschwenktem Blaulicht gelbgru?n zu sehen.
Fluorescein fungiert in der analytischen Chemie als vielfältig einsetzbarer Indikator. Besonderes wirksam ist das Molekül bei dem Nachweis von Bromiden. Wie der Name der Substanz bereits verrät, ist Fluorescein des Weiteren ein Fluoreszenzfarbstoff, der bei Anregung durch blaues Licht (Wellenlänge ca. 494 – 497 nm) grünes Licht entstehen lässt. Dabei bewegt sich das Spektrum des entstehenden Lichtes im Bereich von 520 – 535 nm. Durch diese Eigenschaft ist Fluorescein geeignet für die Durchführung einer Durchflusszytometrie oder einer Fluoreszenzmikroskopie, zu dessen Zweck der Farbstoff zunächst an Immunglobuline gebunden werden muss. Dies erlaubt die Analyse von Oberflächeneigenschaften von Membranen, Zellen und die Identifikation bestimmter Krankheitserreger bzw. Antigene. Ein weiteres Einsatzgebiet von Fluorescein ist die Augenheilkunde, wo es im Rahmen der Applanationstonometrie, sowie der Fluoresceinangiographie angewendet wird.
Quelle: EyeExam/Medizinische Universität Wien