Neues Jahr, neues Ich – der Jahreswechsel markiert symbolisch einen Neuanfang und viele Menschen wollen diesen Zeitpunkt nutzen, um Vergangenes hinter sich zu lassen und einen frischen Start zu wagen. Die guten Vorsätze beinhalten dabei meist Dinge, die sich um unsere persönliche Weiterentwicklung und um unsere Gesundheit drehen. Wir erklären, welche guten Vorsätze sich aus medizinischer Sicht besonders lohnen und wie man es schafft, diese langfristig umzusetzen.
Bei den meisten Menschen ist eine gesunde Lebensführung ein Bereich, in dem sich immer etwas zum Verbessern findet. Eine großartige Möglichkeit, gesunde Absichten für das neue Jahr zu finden, besteht darin, darüber nachzudenken, was man physisch und mental erreichen will. Der eine möchte besser in Form kommen, der nächste möchte zum Wohle seiner Gesundheit seine Ernährung ändern und wieder ein anderer möchte Stress reduzieren und sich wieder energiegeladen fühlen.
Zunächst heißt es also zu erkennen, was man ändern möchte und was einem wichtig genug ist, um auch langfristig bereit zu sein, auf das Ziel hinzuarbeiten. Dabei können Fragen helfen wie:
Habe ich bestimmte Symptome oder möchte ich bestimmten Symptomen oder Erkrankungen vorbeugen?
Schlafe ich ausreichend und gut?
Fühle ich mich schnell gestresst?
Welche Situationen / Lebensbereiche stressen mich am meisten?
Mit welchen Lebensbereichen bin ich unzufrieden?
Welche Dinge machen mich zufrieden / glücklich?
Mediziner setzen täglich gemeinsam mit ihren Patienten Ziele, die bis zum nächsten Check-up erreicht werden sollen. Diese Ziele zu setzen, ermöglicht es, dass die Patienten aktiv Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen, indem sie Gewohnheiten in ihrem Alltag etablieren. Ein Vorsatz muss zu einer festen Gewohnheit werden – nur so hat er langfristig eine Chance. Erst, wenn wir nicht mehr über die neue Verhaltensweise nachdenken müssen, sondern sie selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags ist, werden wir mit dieser Gewohnheit langfristig Erfolge erzielen. Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn zwischen Vorsatz und Verhaltensänderung liegen Arbeit und Disziplin und jede Menge Zeit, die guten Vorsätze über Bord zu werfen.
Es gibt allerdings einige Tipps und Tricks, die dabei helfen, aus einem guten Vorsatz leichter eine Gewohnheit werden zu lassen.
Um einen guten Vorsatz umzusetzen, sollte er möglichst eindeutig formuliert werden. Allgemeine Floskeln wie: „Ich will mehr Sport treiben“ sind wenig hilfreich. Besser wäre: „Ich will zweimal in der Woche 50 Bahnen schwimmen.“ Oder: „Ich will es schaffen, zehn Kilometer am Stück zu joggen.“
Vom „Happy New Year“ mit Sekt und Feuerwerk zum vegan lebenden Marathonläufer, der jeden Morgen um fünf Uhr aufsteht, um in seinem Bullet Journal die ersten Ideen für das Buch festzuhalten, das nun Jahr endlich geschrieben werden soll? Unmöglich. Wer sich zu viel vornimmt, wird am Neujahrsmorgen mit Kopfschmerzen aufwachen. Und die kommen nicht vom Sekt, sondern von dem enormen Druck, den man sich selber macht. Vor dem Formulieren der Vorsätze sollte überlegt werden, wie groß die Veränderung sein darf, um im Alltag umgesetzt werden zu können, ohne in Stress auszuarten.
Soll eine große Veränderung stattfinden, ist es ratsam, diese in viele kleine Schritte zu unterteilen. Auf diese Weise wird der Prozess erleichtert und man sorgt für kleine Erfolgserlebnisse auf dem Weg. Die kleinen Erfolge sorgen wiederum für die notwendige Motivation, um am Ball zu bleiben.
Ob Sport oder Ernährung – mit dem richtigen Equipment geht es leichter und macht mehr Spaß. Wer sich vornimmt, regelmäßig zu laufen, beschenkt sich am besten schon zu Weihnachten mit passenden Laufschuhen, einem bequemen Sport-BH und einer Laufjacke für jede Wetterlage. Wer künftig vor allem gesünder essen möchte, gönnt sich den zugehörigen Dampfgarer. Das steigert die Vorfreude.
Es ist eine gute Idee, Erinnerungen in Form von Benachrichtigungen zu erstellen. Irgendwann wird man feststellen, dass diese überflüssig geworden sind, weil der Termin mit der neuen Gewohnheit in Fleisch und Blut übergegangen ist und Routine und Gewohnheit Hand in Hand gehen.
Wer seine Ziele mit Freunden, Familie und Kollegen teilt, der wird sich dadurch bemühter fühlen, den Worten Taten folgen zu lassen. Zudem können die Lieblingsmenschen auch aktiv Unterstützung leisten und damit den Erfolg fördern. Vielleicht ergibt sich sogar die Möglichkeit, gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten und sich gegenseitig zu motivieren.
Die Wirksamkeit von Vorsätzen für die Gesundheit ist nicht zuletzt von der persönlichen Situation und dem individuellen Lebensstil abhängig. Es kann – abhängig vom genauen Vorhaben – sogar ratsam sein, mit einem Arzt zu sprechen, bevor man die Veränderungen in Angriff nimmt, um sicherzustellen, dass die Vorsätze zu den individuellen Bedürfnissen passen und gesundheitlich unbedenklich sind. Folgende Vorsätze lohnen sich in der Regel immer für die Gesundheit:
Ob es der tägliche Spaziergang oder ein hartes Workout ist – regelmäßige Bewegung verbessert die Fitness und verringert das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und andere sogenannte Volkskrankheiten.
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Protein und gesunden Fetten kann das Wohlbefinden fördern und das Risiko für Übergewicht und chronische Krankheiten reduzieren. Dabei sollte möglichst frisch gekocht und auf Fertigprodukte verzichtet werden. Wer das Kochen zu seinem Hobby macht und Spaß daran findet, Speisen selbst zuzubereiten oder Getränke mit einem speziellen Slow Juicer herzustellen, wird leichter den Weg in eine langfristig gesündere Ernährung beschreiten.
Stress kann sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken. Das Erlernen von Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Yoga oder Achtsamkeitsübungen kann dazu beitragen, den Stresspegel zu senken.
Schlaf hat Priorität. Warum also nicht statt – oder auch zusätzlich – zur Morgenroutine eine gute Abendroutine und Schlafhygiene etablieren?
Lungenkrebs, Herzerkrankungen, Atemwegsprobleme – Rauchen steht mit zahlreichen ernstzunehmenden Krankheiten in Verbindung. Um mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt es sich in jedem Fall, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn man es alleine nicht schafft.
Ein grundsätzlich reduzierter Konsum und der Verzicht auf Alkohol an bestimmten Tagen in der Woche kann das Risiko von Lebererkrankungen und anderen alkoholbedingten Problemen verringern.