Süchtig zu sein bedeutet, sich in einer Abhängigkeit zu befinden, die früher oder später das gesamte Leben negativ beeinflusst. Um das zu verhindern, sind umfassende Präventionsmaßnahmen unerlässlich. Diese können aber nicht in jedem Fall vor einer Sucht bewahren.
Geht es um Suchtmittel, denken die meisten Menschen zuerst an Klassiker wie Drogen oder Alkohol. Süchte sind aber deutlich vielschichtiger und umfassen weit mehr Substanzen, aber auch Nicht-Substanzen. Zunächst ist es wichtig, die Art der Suchterkrankungen und Suchtauslöser zu kennen, um selbstständig oder mithilfe präventiv gegen eine Suchtentwicklung vorzugehen.
Eine Substanzabhängigkeit entsteht, wenn suchtauslösende Stoffe wiederholt genutzt werden, um einen Effekt zu erzielen. Dabei werden die negativen Konsequenzen oftmals negiert, da die Abhängigkeit vom „Ergebnis“ größer ist.
Eine solche Sucht entwickelt sich auf verschiedene Weisen und ist durch psychologische, verhaltensbezogene und physiologische Merkmale gekennzeichnet:
Physiologische Aspekte: Der Körper gewöhnt sich an die Substanz, sodass immer höhere Dosen benötigt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. So braucht ein Alkoholiker mehr Alkohol, um das körperliche und mentale Bedürfnis nach einem bestimmten Zustand zu stillen. Ein weiteres physiologisches Merkmal sind Entzugssymptome. Wird der Konsum der Substanz reduziert oder beendet, treten unangenehme mentale und körperliche Symptome auf.
Psychologische Aspekte: Beim Vorhandensein einer Sucht entsteht ein starkes Verlangen nach der auslösenden Substanz. Wird sie nicht konsumiert, treten die oben erwähnten Entzugssymptome aus. Obwohl sich Süchtige oft über die schädlichen Folgen im Klaren sind, werden die Substanzen weiterhin konsumiert, da der Suchtdruck stärker ist.
Verhaltensbezogene Aspekte: Je nach Sucht werden wichtige berufliche und soziale Aktivitäten eingeschränkt, da der Substanzgebrauch die Hauptrolle im Leben einnimmt. Eine starke Sucht überwiegt das Bedürfnis nach Partnerschaftlichkeit, Arbeit und Freizeit, sodass viele Betroffene in die Isolation rutschen.
Zu den substanzgebundenen Süchten gehören vor allem die Abhängigkeit von Drogen, aber auch Alkohol, Nikotin und verschreibungspflichtigen Medikamenten (Benzodiazepine, Opioide, Stimulanzien).
Die Sucht ist nicht zwingend von einer bestimmten Substanz wie Alkohol, Drogen oder Nikotin abhängig, sondern kann auch als Verhaltenssucht auftreten. Dabei stehen zwanghafte Verhaltensmuster im Fokus, die Vergnügen, Belohnung oder Entlastung von schwierigen und negativen Emotionen bieten sollen. Auch diese Art der Sucht hat negative Auswirkungen auf das soziokulturelle Leben, wird aber oft erst viel später erkannt.
Obwohl es keine klassisch-körperliche Suchtentwicklung gibt, sind auch nicht-substanzielle Süchte von typischen Verhaltensmustern und Auswirkungen gekennzeichnet:
Zwanghaftes Verhalten: Ein innerer Trieb bringt Betroffene dazu, eine bestimmte Handlung immer wieder auszuführen, selbst wenn sich bereits negative Konsequenzen gezeigt haben.
Kontrollverlust: Der Süchtige verliert die Kontrolle über sein eigenes Verhalten und fühlt sich nicht in der Lage, es zu ändern oder das Suchtmuster zu durchbrechen.
Fortsetzung trotz Konsequenzen: Obwohl es offensichtliche, negative Auswirkungen gibt, führen Süchtige die zugrundeliegende Handlung (Spielsucht, Sexsucht etc.) weiter aus und riskieren den Verlust von zwischenmenschlichen Beziehungen und finanzieller Sicherheit.
Entzugssymptome: Der Verzicht auf das Suchtverhalten kann zu Ängsten, Unwohlsein, negativen Gefühlen und Zwangsverhalten führen.
Der Unterschied zur substanzgebundenen Sucht ist, dass der Abhängigkeitsfaktor ein anderer ist. Die Auswirkungen können ebenso intensiv und schädlich sein. Typische nicht-substanzgebundene Süchte sind Glücksspielsucht, Sexsucht, Essstörungen, Kaufsucht, Arbeitssucht oder auch Internetsucht.
Behandlungsmöglichkeiten für Süchte sind in Ländern wie Deutschland vielfältig, allerdings ist der präventive Ansatz von größerer Bedeutung. Gelingt es, eine Sucht zu verhindern, lässt sich der schwere Weg zu neuen Gewohnheiten vermeiden. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist Aufklärung. Nur wenn potenziell gefährdete Personen wissen, welche Risiken drohen, können sie aktiv dagegen vorgehen und die Gefahren umgehen.
Wer zu Süchten neigt, muss im Umgang mit potenziell süchtig machenden Substanzen oder Beschäftigungen achtsamer sein als jemand, der sein eigenes Verhalten allzeit unter Kontrolle hat. Teilweise helfen hier auch staatliche Schutzmaßnahmen, wie das Beispiel der Glücksspielsucht beweist.
Hier entsteht eine Sucht, wenn Menschen exzessiv spielen und die drohenden Konsequenzen ignorieren oder nicht aktiv verstehen. Durch Maßnahmen wie den Glücksspielstaatsvertrag wird in Deutschland präventiv zur Verringerung der Suchtgefahr beigetragen.
Aber auch Glücksspielanbieter selbst setzen auf Prävention und bieten Möglichkeiten zum verantwortungsvollen Spielen, um ihren Kunden ein sicheres Angebot zu unterbreiten:
Limits: Durch Einschränkungen der monatlichen Einzahlung (staatlich festgelegt auf 1.000 Euro) soll verhindert werden, dass Glücksspiel zur finanziellen Gefahr wird. Seriöse Anbieter bieten darüber hinaus die Möglichkeit, dieses Limit weiter abzusenken.
Jugendschutz: Minderjährige gehören zu den besonders vulnerablen Gruppen und sind damit in Deutschland vom Glücksspiel vollständig ausgeschlossen.
Zeitlimits: Durch eine mögliche Zeitbeschränkung bieten Glücksspielbetreibern ihren Kunden die Chance auf verantwortungsbewusstes Spiel ohne negativen Einfluss auf den Alltag.
Selbstausschluss: Mithilfe von „Panikbuttons“ können sich Glücksspieler bei drohender Suchtgefahr selbstständig für 24 Stunden vom Angebot ausschließen. Reicht das nicht, ist über staatliche Institutionen wie OASIS eine dauerhafte Sperrung möglich.
Die Vielfalt dieser Maßnahmen zeigt, dass im Falle der Glücksspielsucht stark auf Prävention gesetzt wird. Das spiegelt sich auch im Glücksspielstaatsvertrag wider, der 2021 in Deutschland in Kraft getreten ist. Spätestens durch den Selbstausschluss wird verhindert, dass ein gefährdeter Spieler online oder offline bei legalen Anbietern spielen kann.
Deutlich schwieriger ist die Umsetzung solcher Präventionsmaßnahmen bei einer Alkoholabhängigkeit. Weder gibt es die Möglichkeit einer „Ausschanksperre“ in Lokalitäten, noch können Händler den Verkauf von Alkohol an vulnerable Gruppen unterbinden. Lediglich der Jugendschutz ist auch bei Alkohol auf einem hohen Niveau und trägt so dazu bei, dass die Suchtgefahr bei jungen und noch nicht vollständig entwickelten Menschen minimiert wird.
Prävention ist nicht nur die Aufgabe externer Stellen, sondern eines jeden Individuums selbst. Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen jede Person die Gefahr einer Suchtentwicklung minimieren kann, wenn ihr wirklich daran gelegen ist. Hier einige Beispiele, welche präventiven Möglichkeiten es gibt:
Aufbau eines stabilen Selbstwertgefühls.
Vermeidung von Substanzen, die mit einem hohen Abhängigkeitspotenzial verbunden sind.
Suchtgefahren kennen und riskante Substanzen/Handlungen mit Bedacht nutzen.
Substanzen und Handlungsweisen nicht zur Entspannung nutzen.
Alternative Entspannungstechniken zur Umgehung von Krisen entwickeln.
Aufbau eines positiven sozialen Umfelds zur Stärkung des Selbstvertrauens.
Die Entwicklung einer Sucht ist von vielen Faktoren abhängig. Oft gibt es Schlüsselreize oder Auslöser, die langfristig zu einer Sucht führen können. So sind Menschen mit instabiler Psyche oder in belastenden Situationen potenziell gefährdeter als jene, die mit beiden Beinen im Leben stehen und selbstständig gegen Herausforderungen und Stress kämpfen können.
Nicht jeder, der am Wochenende gern ein Glas Bier trinkt, schlittert automatisch in die Abhängigkeit. Süchtig machende Substanzen gibt es viele und die meisten Menschen sind in der Lage, diese ohne ein langfristiges Risiko zu konsumieren. Das ist einer der Gründe, warum die Bundesregierung 2024 Cannabis in Deutschland legalisieren wird. Es gibt Möglichkeiten, präventiv gegen die Entwicklung von Süchten vorzugehen, aber nicht in jeder Situation.
Kommen verschiedene Schlüsselreize und Faktoren zusammen, ist ein Mensch suchtgefährdet. In diesem Stadium reicht dann eine bestimmte suchtauslösende Verhaltensweise (z.B. Glücksspiel) oder eine Substanz, um die Entwicklung der Sucht ins Rollen zu bringen. Was aber führt letztlich dazu, dass zwei Menschen in ähnlichen Lebenssituationen unterschiedliche Wege einschlagen? Der eine entwickelt eine Kaufsucht zur Kompensation seines Leids, der andere eine Depression ohne Sucht.
Ein Faktor ist der individuelle Charakter der betroffenen Person. Jeder Mensch „tickt“ anders, hat andere Vorlieben und reagiert anders auf äußeren Input. Während der eine in stressigen Situationen gelassen bleibt und später entspannen kann, sucht der andere händeringend nach der Möglichkeit zur Kompensation. In der Medizin wird diese „Theorie“ viel wissenschaftlicher abgehandelt. In einem sogenannten „Trias-Modell“ wird dargelegt, welche Bedingungen einen Einfluss auf die Suchtentwicklung haben können.
Zu den wenig beeinflussbaren Faktoren gehören Genetik und Veranlagung, Konstitution und auch der Stoffwechsel. Statistisch gesehen entwickeln Kinder von Suchtpatienten eher ein ähnliches Verhaltensmuster als der Nachwuchs von Gesunden. Die Genetik spielt beispielsweise eine Rolle dabei, wie intensiv das Belohnungssystem auf äußere Reize reagiert.
Dieses System löst positive Gefühle aus, beispielsweise beim Konsum von Kokain, aber auch beim Gewinn am Spielautomaten. Liegt eine genetische Störung vor, kann das den Grundpfeiler für eine spätere Sucht legen. Zwar lassen sich durch die obigen Maßnahmen zur Selbstkontrolle vielfach präventive Erfolge erzielen, eine Garantie gibt es aber nicht.
Eine weitere entscheidende Rolle spielt die eigene Persönlichkeit. Menschen mit stabiler Psyche sind weniger suchtgefährdet als jene, die sich bereits in einem mentalen Tief befinden. Auch Faktoren wie die eigene Impulskontrolle sind entscheidend. Menschen, deren Persönlichkeit dem Borderline-Spektrum zugeordnet wird, haben eine deutlich größere Gefahr, süchtig zu werden als jene, die über eine ausreichende Impulskontrolle verfügen.
Hier einige Persönlichkeitsmerkmale, die Einfluss auf die Suchtgefahr haben können:
Erwartungshaltungen
Empfindsamkeit gegenüber Kritik, Stress, schwierigen Situationen
Fähigkeit, Genuss zu erleben
Kompetenzen bei der Problemlösung
Selbstbewusstsein
Fähigkeit zu sozialen Kontakten
Nicht jede Sucht entsteht in vollem Bewusstsein. Wer zur Partydroge greift, ist sich über die Konsequenzen meist bewusst. Je stärker die Abhängigkeitswirkung, desto größer die Gefahr einer Sucht. Ganz anders sieht es bei Alkohol aus, denn dieses Suchtmittel ist gesellschaftlich anerkannt und scheint „ungefährlicher“. Fragen wie: „Was, warum trinkst du nicht?“, sind gang und gäbe in einer Gesellschaft, die auf Genuss, Feiern und Abenteuer aus ist.
In solchen Situationen kommt es auf die Persönlichkeitsstruktur an. Wer stark und selbstbewusst ist, wird auch auf Drängen von „Freunden“ nicht zum Bierglas greifen. Wer dazugehören möchte und ein geringeres Selbstbewusstsein hat, wird sich womöglich überreden lassen und so gegen den eigenen Willen Substanzen konsumieren.
Ein stabiles und vertrauensvolles Umfeld kann dazu führen, dass ein Mensch in der gleichen Lebenssituation wie eine andere Person keine Sucht entwickelt. Auch Faktoren wie Bildung und Entwicklungsperspektiven sind von Bedeutung. Statistisch gesehen sind beispielsweise von Spielsucht bestimmte Personengruppen betroffen, welche ähnliche soziokulturelle Hintergründe aufweisen.
Häufig unterschätzt ist der Einfluss von Werbung auf die Entwicklung von Sucht. Zigarettenwerbung ist in Deutschland beinahe flächendeckend verboten, ähnlich restriktiv sind die Vorgaben für Glücksspielwerbungen. Lediglich Alkoholwerbung flattert munter weiter über die Bildschirme, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass der gesellschaftliche Konsens eine Rolle spielt.
Viele Suchterkrankte können im Nachhinein bestimmte Lebenssituationen ausmachen, die den Grundstein zur Suchtentwicklung gelegt haben. Ein Klassiker ist der Verlust des eigenen Heims, der bei nun obdachlosen Menschen zu einer Alkoholsucht führt. Hier liegt in der Gesellschaft häufig ein Denkfehler vor.
Man geht davon aus, dass Obdachlosigkeit das Resultat von Alkoholabhängigkeit ist. Tatsächlich ist es meist andersherum. Der Obdachlose entwickelt seine Sucht erst durch das Leben auf der Straße und auf Basis dessen, was ihm passiert ist.
Es gibt einige Schlüsselerlebnisse, die bei genetisch und emotional vorbelasteten Personen zur Suchtentwicklung beitragen können:
Verlust des Arbeitsplatzes
Scheidung oder Tod des Ehepartners
Hohe Verschuldung und schwierige finanzielle Situation
Inhaftierung in eine JVA
Psychische Erkrankungen (Angststörungen, Impulsstörungen)
Diagnose einer körperlichen Krankheit
Häufig beginnt eine Sucht „harmlos“, hat dann aber schnell fatale Folgen. Ein klassisches Beispiel ist das „Glas Bier“ zur Entspannung am Abend. Es beruhigt, es trägt dazu bei, Emotionen abzubauen und es sorgt für ein angenehmes Empfinden. Ein Glas Bier erscheint nicht viel, es löst bei erprobten Konsumenten keinerlei Rausch aus. Sobald eine Substanz oder Verhaltensweise jedoch im Kontext der emotionalen Stabilisierung eingesetzt wird, ist das schon ein Warnsignal für die potenzielle Suchtentwicklung.
Um Suchterkrankte zu heilen, braucht es die Bereitschaft zur Mitarbeit. Therapien und Hilfsangebote sind nur dann hilfreich, wenn die betroffene Person ihr Problem anerkennt und selbstständig behandeln möchte. Es ist zwar möglich, den Spielsüchtigen von allen Angeboten auszuschließen, einen Trinker wird aber niemand durch Zwangsmaßnahmen vom Griff zur Flasche abhalten, wenn es nicht sein eigener Wunsch ist.
Die meisten Menschen fühlen sich in der Sucht jedoch gefangen und hegen den Wunsch, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Wer im Vorfeld seinen Hang zur Suchtentwicklung kennt, kann schon präventive Maßnahmen ergreifen, um gar nicht erst in Gefahr zu geraten. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Fähigkeit zur Selbstkritik. Sich selbst klarzumachen, in welchen Situationen Risiken drohen und welche Verhaltensmuster falsch sind, zeugt von der Kompetenz, das eigene Verhalten zu reflektieren.
Folgende Warnsignale müssen Betroffene ernst nehmen, denn sie sind klare Hinweise auf eine (drohende) Suchterkrankung:
Kontrollverlust: Wenn sich der Gebrauch einer bestimmten Substanz nicht mehr kontrollieren lässt oder Verhaltensmuster (z.B. Einkaufen, Glücksspiel) zwanghaft werden, ist das ein klares Warnsignal. Jetzt ist es Zeit zu handeln, bevor die Sucht schädigende Einwirkungen auf das soziale Leben hat.
Abstinenzunfähigkeit: Das tägliche Bier am Abend führt nicht zu einem Rausch und ist harmlos, oder? Wie hoch das Abhängigkeitspotenzial ist, zeigt sich, wenn die Substanz nicht konsumiert wird. Kommt es dann zu Entzugserscheinungen, Unwohlsein oder kreisen die Gedanken ständig um die Substanz, ist das ein alarmierendes Signal.
Toleranzentwicklung: Wer spürt, dass er von einer bestimmten Substanz oder Handlung immer „mehr“ braucht, befindet sich auf geradem Weg in die Sucht. Sobald Körper und Geist Toleranzen entwickeln, sind bestimmte Suchtmuster bereits gefestigt.
Entzugserscheinungen: Sobald sich Körper und Geist beim Verzicht auf eine Handlung oder eine Substanz stark verändern, liegt bereits eine Suchterkrankung zugrunde. Jetzt ist es höchste Zeit, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Verlust sozialer Kontakte: Ein permanenter Rückzug aus dem sozialen Leben, womöglich sogar mit Verlust des Jobs, ist ein klares Zeichen, dass Hilfe nötig ist.
Betroffene sollten sich an der Stelle fragen, welche Kompensationsmechanismen es für schwierige Situationen gibt. Unglücklichsein, negative Gemütszustände und Stress bringen gefährdete Personen automatisch näher an die Suchtgefahr. Feste Ansprechpartner, soziale Ablenkung, Sport oder Hobbys können als Ausgleich in schwierigen Situationen dienen. Wer über eine gute Stressbewältigungsstrategie verfügt, greift automatisch weniger häufig zu abhängig machenden Substanzen.
Liegen in der Familie bereits Suchterkrankungen vor, ist Aufmerksamkeit umso wichtiger. Auch wenn nicht alle Kinder süchtiger Personen selbst einmal erkranken, ist das genetische Risiko höher. An dieser Stelle lohnt es sich, die Gefahren zu kennen und sich selbst kritisch immer wieder zu hinterfragen. Wer nie trinkt, spielt oder raucht, kann darauf verzichten. Sobald aber ein Umgang mit suchtfördernden Substanzen oder Praktiken gepflegt wird, müssen die eigenen Verhaltensmuster im Fokus stehen.
Trotz aller Bemühungen lassen sich Süchte nicht vollständig vermeiden. Allein in Deutschland sind mehr als eine Million Menschen spielsüchtig, mehr als sieben Millionen Menschen konsumieren gefährliche Mengen Alkohol. Um präventiv vorzubeugen, braucht es ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Eine stabile Psyche ist ebenso wichtig wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Substanzen von externer Stelle.
Ärzte müssen darauf achten, wie lange und wem sie das Beruhigungsmittel verordnen. Spielbanken haben den Fokus darauf zu legen, welcher Spieler sich auffällig verhält und auch beim Alkoholausschank ist es wichtig, zumindest den Jugendschutz streng einzuhalten. Wenn es gelingt, eine Sucht präventiv zu verhindern, ist den gefährdeten Menschen damit sehr geholfen.