Die Telemedizin hat sich seit ihren Anfängen rasant entwickelt und ist mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Deutschland, Europa und vielen Teilen der Welt geworden. Allein zwischen 2020 und 2027 rechnet man mit einer Verdreifachung des Volumens.Bis 2024 hat die Technologie enorme Fortschritte gemacht, indem sie nicht nur räumliche und zeitliche Barrieren zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal überwindet, sondern auch innovative Lösungen für eine effizientere, kostengünstigere und zugänglichere Versorgung bietet.
Erläuterung des Bundesministeriums für Gesundheit
"Telemedizin ermöglicht es, unter Einsatz audiovisueller Kommunikationstechnologien trotz räumlicher Trennung z.B. Diagnostik, Konsultation, Monitoring und medizinische Notfalldienste anzubieten. Insbesondere im ländlichen Raum ist Telemedizin ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung."(2)
Die Telemedizin erlebte seit den 2010er-Jahren eine dynamische Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie ab 2019 stark beschleunigt wurde. Ursprünglich als innovative Lösung für räumliche und zeitliche Distanzen im Gesundheitswesen gestartet, hat sich die Telemedizin dank Fortschritten in der Technologie und einer besseren digitalen Infrastruktur rasch weiterentwickelt. Bis 2024 umfasst sie ein breites Spektrum an Diensten wie Online-Konsultationen, Fernüberwachung und digitale Rezepte.
In Deutschland werden telemedizinische Dienste jedoch noch eher verhalten genutzt. Eine Anfang 2024 veröffentlichte Studie(4) besagt, dass in Deutschland nur rund 30 % der Ärzte Teledmedizin nutzen oder anbieten, während es in Dänemark bereits 61 % sind.
Die Pandemie fungierte als Katalysator für die Telemedizin, da Lockdowns und das Erfordernis der physischen Distanzierung den Bedarf an digitalen Gesundheitsdiensten sprunghaft ansteigen ließen. In dieser Zeit passten die Regierung und Gesundheitsorganisationen ihre Richtlinien an, um die Nutzung der Telemedizin zu erleichtern und zu fördern.
Laut einer Studie(3) kam es im 1. Quartal 2020 insgesamt 202.123-mal zu einer Gebührenabrechnung wegen einer Online-Sprechstunde - eine Steigerung um das 127-Fache im Vergleich zum Vorquartal.Diese schnelle Anpassung führte zu einer dauerhaften Integration der Telemedizin in das Gesundheitssystem, wodurch die Zugänglichkeit und Effizienz der medizinischen Versorgung verbessert wurden.
Die Pandemie hat damit der Telemedizin nicht nur zu einem Durchbruch verholfen, sondern auch den Weg für eine dauerhafte Transformation des Gesundheitswesens geebnet. Bis 2024 ist die Telemedizin zu einem festen Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden, der weit über die Bewältigung der Pandemie hinausgeht.
Im Internet gibt es zahlreiche Plattformen, die telemedizinische Dienste anbieten. Am Beispiel von DoktorABC stellen wir dar, wie ein solcher Prozess ablaufen kann. Diese Plattform verbindet Patienten direkt und unkompliziert mit Ärzten und Apotheken online. Benutzer der Plattform können eine ärztliche Konsultation bequem von zu Hause aus durchführen, ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.Nach einer solchen Online-Beratung kann der Arzt ein Rezept ausstellen, das sofort an eine der lizenzierten Versandapotheken weitergeleitet wird, woraufhin die Medikamente direkt an die Haustür des Patienten geliefert werden können. Der Patient kann sich aber auch für die Zusendung des Rezeptes entscheiden und es in einer Apotheke nach Wahl einlösen.Durch solche Portale wird klar, wie Telemedizin die Barrieren zwischen Patienten und medizinischer Versorgung abbaut und gleichzeitig die Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsdienste steigert. Solche Innovationen sind richtungsweisend für die Zukunft der medizinischen Betreuung weltweit.
Die Telemedizin hat sich als wegweisende Lösung etabliert, die zahlreiche Vorteile für Patienten und das Gesundheitssystem insgesamt bietet. Die digitale Revolution im Gesundheitswesen ermöglicht es, hochwertige medizinische Versorgung effizienter, kostengünstiger und zugänglicher zu machen:
Erhöhte Reichweite: Patienten in entlegenen oder unterversorgten Gebieten erhalten leichteren Zugang zu medizinischer Versorgung.
Zeitersparnis und Flexibilität: Wegfall der Anreise zur Praxis reduziert den Zeitaufwand und erleichtert die Terminplanung.
Barrierefreiheit: Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder chronischen Erkrankungen profitieren von der Möglichkeit, medizinische Dienste von zu Hause aus in Anspruch zu nehmen.
Auch die Effizienzsteigerung und Kostenreduktion im Gesundheitssystem sollte man betrachten, da Ressourcen optimiert und Betriebskosten für medizinische Einrichtungen reduziert werden. Zudem wird durch die Telemedizin eine vereinfachte Prävention und Früherkennung ermöglicht.
Die Telemedizin steht trotz ihrer Vorteile auch vor Herausforderungen wie Datenschutzbedenken, Sicherheitsrisiken und technischen Barrieren. Lösungsansätze umfassen die Implementierung strenger Datenschutzrichtlinien, den Einsatz fortschrittlicher Verschlüsselungstechnologien zur Datensicherung und die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, um einen breiteren Zugang zu ermöglichen.Schulungen für Anwender und Anbieter fördern zudem das Verständnis und die Akzeptanz dieser Technologien. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das volle Potenzial der Telemedizin sicher und effektiv zu erschließen.
Die Zukunft der Telemedizin sieht vielversprechend aus, geprägt von fortschrittlichen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data, die die Gesundheitsversorgung revolutionieren werden.KI wird in der Diagnosestellung, der personalisierten Medizin und der Patientenüberwachung eine zentrale Rolle spielen, indem sie Genauigkeit verbessert und Behandlungsergebnisse optimiert. Big Data ermöglicht eine umfassende Analyse von Gesundheitsdaten, um Trends zu erkennen und Präventionsstrategien zu entwickeln.Diese Technologien fördern eine noch individuellere, vorausschauende und effiziente medizinische Versorgung. In Kombination mit der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens wird die Telemedizin weiterhin Barrieren abbauen und die Zugänglichkeit sowie Qualität der Versorgung weltweit verbessern.
(1)https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1184597/umfrage/umsatz-des-globalen-telemedizin-marktes/
(2)https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/t/telemedizin
(3) Urbanek M. Telemedizin: Tops und Flops in Corona-Zeiten. MMW Fortschr Med. 2021 Jan;163(1):35. German. doi: 10.1007/s15006-021-9547-x. PMID: 33464507; PMCID: PMC7814255, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7814255/
(4)https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1182312/umfrage/krankenhausumfrage-zur-nutzung-von-telemedizin-nach-laendern/
(5) https://de.statista.com/infografik/16205/nutzung-von-digitalen-services-von-aerzten-in-deutschland/