Rosacea ist für Betroffene eine Belastung und erzeugt einen hohen Leidensdruck. Durch Pusteln und Papeln im Gesicht sowie die starke Rötung zeigt sich die Erkrankung auch nach außen. Was die Situation besonders niederschmetternd macht: Bislang kennt die Medizin nicht die genaue Ursache der Rosacea. Damit stellt sich eine weitere Frage: Ist eine Behandlung überhaupt möglich? Und wenn ja: Wie sehen die Möglichkeiten in diesem Zusammenhang aus?
Rosacea gehört zu den chronischen Hauterkrankungen. Eines der wesentlichen Symptome sind die Rötungen im Gesicht. Betroffene sind unter anderem die Stirn und Wangen sowie die Kinnpartie. Aber auch Nase und Augen können von der Rosacea betroffen sein. Als frühe Form wird die Couperose angesehen.
Im Rahmen der Erkrankung bilden sich auch entzündliche Papeln und Pusteln. Der Häufigkeitsgipfel für das erstmalige Auftreten liegt in der vierten Lebensdekade. Im Alter zwischen 40 Jahren und 50 Jahren kann sich eine manifeste Rosacea noch einmal verstärken. Anfangs ist das klinische Bild eher unscheinbar. Patienten bemerken eine Rötung der Haut durch Trigger wie Temperaturschwankungen oder bei Stress.
Klinisches Bild der Rosacea im Überblick:
Schweregrad I (Erythematotelangiektatische Rosacea) – Oberflächennahe Blutgefäße sind deutlich erkennbar. Patienten beklagen ein Brennen oder Jucken der Haut, die sich trocken anfühlt.
Schweregrad II (Papulopustulöse Rosacea) – Pusteln, Knötchen und deutlich sichtbare Schwellungen treten auf. Es entwickelt sich eine Rosacea pustulosa. Das Hautbild verändert sich, sie wird großporig. In den Pusteln und Knoten kann sich Flüssigkeit sammeln, was psychisch wie physisch sehr unangenehm wird.
Schweregrad III (Phymatöse Rosacea) – Es entwickelt sich eine hyperplastische Rosazea. In der Haut bilden sich Phymen, was Verdickungen von Bindegewebe und Drüsen sind. Während dieser Phase kann das Rhinophyms (eine deutliche Knollenbildung im Bereich der Nase) auftreten.
Sind auch die Augen betroffen, wird von der oculären Rosacea gesprochen. Fest steht: Betroffene leiden häufig unter Juckreiz und großen psychischen Belastungen wegen der optischen Veränderungen.
Hinsichtlich der Entstehung bzw. der Ursachen einer Rosacea hat die Medizin längst nicht alle Prozesse geklärt. Bislang ist unklar, warum sich die Krankheit in ihrer Form entwickelt. Anders als beispielsweise eine Akne geht sie scheinbar nicht von den Haarfollikeln aus. Aber: Es ist bekannt, dass es für die Rosacea verschiedene Trigger gibt. Diese lösen das klinische Bild aus.
Dazu gehören unter anderem:
Temperaturreiz (Wechsel zwischen Wärme und Kälte)
Seifen
Alkohol
Hautpflegeprodukte
Verschiedene Lebensmittel.
Selbst Sonnenlicht oder Stress gilt als einer der möglichen Trigger. Das familiär gehäufte Auftreten der Rosacea lässt allerdings den Schluss zu, dass in der Manifestation eine genetische Komponente einfließt.
Eine zweite mögliche Erklärung wäre eine übersteigerte Antwort des Immunsystems auf äußere Reize. Damit würde sich die entzündliche Komponente erklären. Außerdem ist bekannt, dass eine permanente Reizung der Haut bei fehlgeleiteten Immunantworten auch zu degenerativen Veränderungen führen kann.
Was der Medizin ebenfalls bekannt ist: Es scheint eine Verbindung zwischen der mikrobiellen Besiedlung der Haut und Rosacea zu geben. Dies trifft unter anderem auf die Demodex-folliculorum-Milben zu. Einige Forscher tippen aber auch auf einen Zusammenhang mit der Darmgesundheit.
Ein erster Schritt in der Behandlung ist immer die Vermeidung der Trigger. Da sich eine Rosacea nicht ursächlich, sondern nur symptombezogen behandeln lässt, sorgt die Vermeidungsstrategie für einen abnehmenden Handlungsbedarf. Lebensstiländerungen gehören zum Therapiekonzept.
Beim akuten Auftreten lässt sich zu topischen Cremes und Gelen greifen. Zudem können Antibiotika bei Entzündungen zum Einsatz kommen. Natürlich gehört auch eine angemessene Hautpflege zum Treatment. Diese umfasst eine schonende Reinigung, das Auftragen einer feuchtigkeitsspendenden Creme sowie das Achten auf einen angemessenen Sonnenschutz. Da kosmetische Inhaltsstoffe als Trigger in Frage kommen, muss bei Rosacea ein umfassendes Wirkstoff-Management betrieben werden.
Rosacea ist eine chronische Erkrankung in erster Linie der Gesichtshaut. Nach einer ersten Manifestation tritt meist eine Verschlechterung des klinischen Bildes ein. Patienten können aktuell nicht ursächlich, sondern ausschließlich symptomatisch behandelt werden. Wichtig ist, bekannte Trigger für die Rosacea zu vermeiden.